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Förderprogramm 2024: 97.000 Euro für spielerische Projekte

Es ist eine echte Erfolgsgeschichte: Seit 2012 unterstützt der Verein Spiel des Jahres Gruppen und Einrichtungen finanziell bei der Umsetzung ihrer spielerischen Projekte. Das Förderprogramm für Aktionen, Veranstaltungen, Ludotheken und noch viel mehr stößt in jedem Jahr auf breite Resonanz.

Der Verein Spiel des Jahres freut sich sehr, dass im Jahr 2024 stolze 85 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 73.000 Euro gefördert werden können. Um welche Projekte es sich dabei genau handelt, ist unter „Geförderte Projekte“ ➜  aufgelistet. Dort sind auch die Projektberichte der vergangenen Jahre hinterlegt. Außerdem fließen 24.000 Euro in wissenschaftliche Projekte der Hochschulen in Bonn und Köln sowie das zu den Museen der Stadt Nürnberg gehörende Deutsche Spielearchiv. Somit beträgt die Gesamtfördersumme 97.000 Euro.

Mit dem geförderten Projekt am Ostalb-Gymnasium in Bopfingen verbesserten Schülerinnen und Schüler ihre Erklär- und Präsentationskompetenz

Erklärbären to go: Ein Leuchtturm-Projekt

Ein ganz besonderes Projekt wurde vom Jugendausschuss der Evangelischen Kirchengemeinde im unterfränkischen Sommerhausen eingereicht. Vier Jugendliche setzen sich dort mit viel Herzblut für die Jugendarbeit in der Kirchengemeinde ein. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, andere Jugendliche für das Spielen zu begeistern und anschließend zu ehrenamtlichen Spiele-Erklärer:innen auszubilden. Gemeinsam mit diesen gehen sie dann in die örtlichen Kindergärten und spielen dort regelmäßig mit den 3- bis 6-Jährigen. Es ist wirklich bewundernswert, mit wie viel Hingabe und Engagement sie dabei sind. Außerdem ist es toll, dass sie ihr Wissen und ihre Begeisterung für das Kulturgut Spielen an andere weitergeben.

Forschungsprojekte in Köln und Bonn

Der Verein fördert außerdem zwei große universitäre Projekte: Das Projekt „Bretter, die die Welt bedeuten: Imaginationwelten des Brettspiels als Kulturgut” am Bonn Lab for Analog Games and Imaginative Play der Universität Bonn wird mit rund 14.000 Euro unterstützt. Neben der grundlegenden Einführung der vom Projekt adressierten Menschen in die Thematik „Kulturgut Brettspiel“ ist auch die Integration des Brettspiels in die universitäre Lehre ein wesentlicher Bestandteil des Projekts. Neben Europäischen-asiatischen Spieleabenden am Institut für Orient- und Asienwissenschaften ist die Weiterbildung von Studierenden mittels Workshops zu „Brettspielbotschafter:innen“ – mit einem Fokus auf Integrationsarbeit – geplant. Im Folgesemester erfolgt schließlich die praktische Umsetzung der zuvor erarbeiteten Inhalte in der Integrationsarbeit. Das gesamte Projekt wird begleitet von Workshops im Rahmen der Wissenschaftskommunikation, um Aufmerksamkeit für das Brettspiel als Kulturgut in der Universität Bonn und der Stadtöffentlichkeit zu erzeugen. Hierzu werden Expert:innen aus der laufenden Brettspielforschung als Vortragende eingeladen.
Die Universität zu Köln widmet sich in Zusammenarbeit mit der Hochschule Macromedia der medienkulturwissenschaftlichen Forschung zum Kulturgut Brettspiel, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Konzept der Transmedialität liegt. Die Förderung des Projekts beläuft sich auf 4.500 Euro. Im Rahmen eines zweitägigen Workshops unter dem Arbeitstitel „Brettspiele und Transmedialität: Adaptionen, Erweiterungen, Bezugnahmen“ werden Forscher:innen der Medienkulturwissenschaft und Spielkultur zu einem Austausch eingeladen. Die Veranstaltung wird in Präsenz stattfinden, jedoch auch online gestreamt werden. Im Rahmen der Untersuchung werden Brettspiele hinsichtlich ihrer Rolle als von der populären Kultur und zeitgenössischen Diskursen beeinflusste Träger von Bedeutungen, Ideologien und Weltanschauungen analysiert. Die Adaption von Themen aus Romanen, Filmen und Literatur in Brettspielen wirft die Frage auf, welche Techniken dabei zum Einsatz kommen und welche Auswirkungen dies auf die Spielerfahrung hat.

Sammlung Mensenkamp

Die Förderung des Deutschen Spielearchivs Nürnberg erfolgt durch eine Summe in Höhe von 6.000 Euro. Die historische Sammlung von Dieter Mensenkamp aus Detmold umfasst mehr als 5.000 Spiele aus über 300 Jahren Spielegeschichte, die in jahrzehntelanger Arbeit zusammengetragen und systematisiert wurden. Die Sammlung zeichnet sich insbesondere durch ihre Vielfalt sowie den exzellenten Zustand vieler Objekte aus, welche umfassende Einblicke in gesellschaftliche, politische und kulturelle Strukturen der Vergangenheit bieten. Zudem präsentiert sie die Geschichte der Nürnberger Spieleherstellung in neuem Licht. Im Rahmen einer Sonderausstellung im Spielzeugmuseum soll nun aufgezeigt werden, welche Schätze der Spielkultur durch diese private Sammelleidenschaft bewahrt werden konnten. Die Ausstellung präsentiert eine Vielzahl an Objekten, die durch ihre prachtvolle Illustration, ihre thematische Vielfalt sowie ihre Einzigartigkeit in Form und Inhalt bestechen. Die Exponate umfassen Zeugnisse kulturellen Wandels und menschlichen Handelns, die von der Industriellen Revolution bis zum Zweiten Weltkrieg und in die 1950er Jahre hineinreichen.