„Puzzle Memo“ (von Günter Burkhardt, Drei Hasen in der Abendsonne) – der Spielname verrät uns schon, worum es in diesem Brettspiel für Kinder ab 5 geht. Es wird sowohl gepuzzelt, denn es soll ein farbenfroher und tierreicher Regenwald fertiggestellt werden. Und wenn ein Puzzleteil nicht passt, wird es verdeckt weggelegt und nach Möglichkeit gut gemerkt. Beim normalen Puzzeln passen immer viele Teile, bei „Puzzle Memo“ muss aber von unten beginnend nach oben gebaut werden.
Der Spielplan zeigt den Regenwald in Blautönen. Unterhalb des Spielplans werden die Puzzleplättchen verdeckt gemischt hingelegt. Jeder Mitspieler muss noch ein Spielhütchen vor das Startfeld der Laufbahn setzen, dann kann losgespielt werden. Wer dran ist, zieht ein verdecktes Plättchen und zeigt es allen. Passt es, dann wird es an der richtigen Stelle auf den Plan abgelegt und es darf ein weiteres Kärtchen genommen werden. Sobald man durch das Legen ein Tier vervollständigt hat, endet der Spielzug und man darf sofort je nach Größe des fertigen Tieres 1 bis 4 Schritte auf den Randfeldern laufen; eventuell hüpft man dabei auf Mitspieler beziehungsweise trägt diese mit sich herum.
Passt das Plättchen noch nicht, wird es oberhalb des Spielplans verdeckt abgelegt. Sobald auch oberhalb Plättchen liegen, darf man sich aussuchen, von wo man ein neues Plättchen aufdeckt.
Zusätzlich zu den Regenwaldplättchen befinden sich auch 5 Sonderplättchen im Spiel: Stopp – das Spinnennetz lähmt mich beendet den Zug. Die Glücksblume bringt Glück, denn ich darf noch einmal aufdecken. Beim Affen gibt es zwei Möglichkeiten: Hoppla – der Affe stolpert und ich muss mein Hütchen einen Schritt zurücksetzen. Hopp – der Affe an der Liane lässt mich, falls ich alleiniger Letzter bin, auf den Vordermann aufspringen. Diese Sonderplättchen dürfen im Gegensatz zu den Tierplättchen nach dem Aufdecken an eine andere Stelle verdeckt zurückgelegt werden.
Sobald alle Tiere auf den Plan gepuzzelt wurden, endet „Puzzle Memo“ und der oder die weitesten Hütchenbesitzer gewinnen.
Von Glücksspiel zum Merkspiel
„Puzzle Memo“ ist ein Kinderspiel der ruhigen Art. Alle Tiere, die entdeckt und gepuzzelt werden sollen, sind noch einmal schön in der Spielregel abgebildet und mit einer kurzen Zusatzinformation versehen – so erfährt man beispielsweise, dass der Riesentucan zu den Spechten gehört. Bei jüngeren Mitspielern sollte man in der Anfangspartie diese Seite aufschlagen, damit das Entdecken leichter fällt; bei weiteren Partien ist dies kaum nötig, da die meisten Kinder sich schnell die interessanten Bewohner einprägen können. In meinen Spielrunden waren die Kids fasziniert von dem Spiel. Ein teilweise langsamerer Start, der durch viele unpassend aufgedeckte Plättchen entstehen kann, wurde oft durch den vielen Kindern eigenen tollen Merksinn ausgeglichen.
Während ich selbst oft die Orientierung bei Memospielen verliere, können die jungen Mitspieler erstaunlich oft zielgerichtet nach später passenden Tieren greifen.Das ist natürlich äußerst hilfreich bei diesem Spiel. So wird aus einem anfänglichen Glücksspiel ein spannendes Merkspiel. Die Idee, dass sich die Spielhütchen stapeln und dann mittragen lassen, sorgt für Spannung. Durch das Hopp-Sonderplättchen kann auch jemand mit einem großen Rückstand schnell aufholen. Spielt man allerdings nur zu zweit, sollte man, wie in der Variante empfohlen, die Sonderplättchen lieber weglassen; ansonsten wird es für den besseren Merker deprimierend, wenn der andere immer wieder aufspringen kann. Durch geschickt gesetzte Stolperzweige zwischen den Lauffeldern wird man nämlich seinen „Tragegast“ auch wieder los und kann alleine voranschreiten.
Ohnehin nennt die Spielregel kleinere Varianten, damit man das Spiel kürzer oder einfacher machen kann. Für kreative Ideen liegen sogar noch drei Blankoplättchen dabei, die man selber gestalten kann.
Von daher bietet „Puzzle Memo“ viel Spielspaß – und zwar nicht nur den Merkmeistern unter den Spielern. Sondern auch den Glückspilzen.
Stefanie Marckwardt
Mehr Informationen zum Spiel gibt es hier.