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Manhattan

Manhattan

Fragt man jemanden, was ihm zu „Manhattan“ einfällt, so wird die Antwort in den meisten Fällen wohl „Wolkenkratzer“ lauten. Kein Wunder also, dass es sich bei einem Spiel mit diesem Titel um ein Bauspiel handelt. In sechs Großstädten – Manhattan, Frankfurt, Sao Paolo, Hongkong, Sydney und Kairo – werden Sie und Ihre Mitspieler aktiv. In jeder Stadt stehen dafür je neun Bauparzellen, angeordnet in einem 3×3-Raster, bereit. Außerdem besitzt jeder Spieler 24 Bauteile in vier verschiedenen Größen, die in vier Spielrunden verbaut werden sollen.

Zu Beginn jeder Runde wählt sich jeder Spieler sechs seiner Teile aus. Ob man nun bescheiden beginnt und nur kleine Elemente auswählt oder der Konkurrenz gleich einmal zeigen will, mit wem sie es zu tun hat und deshalb mit einigen großen Bauteilen klotzt, bleibt jedem selbst überlassen. Reihum werden diese sechs Teile dann untergebracht. Die Stadt, in der ein Spieler bauen will, darf er sich aussuchen, der genaue Bauplatz wird durch eine Baukarte bestimmt, von denen jeder Spieler immer vier auf der Hand hat. Für die Information auf den Baukarten hat der Autor eine elegante Lösung gefunden. Auf jeder Karte ist nämlich ebenfalls das Raster von 3×3 Feldern abgebildet. Einer der neun Bauplätze ist rot markiert. Wer nun eine Karte ausspielt, legt sie so vor sich ab, dass das Raster zum Spielplan schaut. Je nachdem, auf welcher Seite des Spielbretts der Spieler sitzt, wird dadurch für jeden Spieler ein anderer Platz festgelegt. Nur das Mittelfeld bleibt immer in der Mitte, gleichgültig, wo ein Spieler sitzt. Ist der Platz noch frei, so stellt man sein Bauteil einfach dorthin und ist damit stolzer Besitzer eines Hochhauses in dieser Stadt. Steht dort aber bereits ein Haus, kann man sein Bauteil oben draufsetzen, wenn man danach mindestens so viele Stockwerke in diesem Turm besitzt wie der bisherige Inhaber. Ein Haus gehört immer dem Spieler, dessen Bauteil gerade die obere Etage belegt.

Sind alle sechs Teile verbaut, kommt es zu einer ersten Wertung. Wenn ein Gebäude höher ist als alle anderen auf dem Spielplan, so erhält sein Besitzer drei Punkte. Danach wird für jede der sechs Städte bestimmt, wer jeweils die Mehrheit an Häusern besitzt. Dafür gibt es zwei Punkte. Zum Abschluss darf sich dann noch jeder Spieler für jedes Haus in seinem Besitz einen Punkt gut schreiben. Wer nach der vierten Wertung die meisten Punkte besitzt, gewinnt. Nach der ersten Spielrunde erscheint das Spiel noch etwas mager, ohne Interaktion, ohne Konkurrenz. Doch dieses Spiel sollte man nicht vor seinem Ende beurteilen. Bald gibt es nämlich mehr Reibungsflächen, als man erwartet. Die Gebäude, die in vorhergegangenen Runden aufgestellt wurden, werden zu Beginn einer nächsten Runde nicht wieder entfernt, sondern bleiben stehen. Und so wird es enger und enger. Aus dem friedlichen Nebeneinander wird bald ein erbitterter Kampf, ein Wettlauf um höchste Türme, um Mehrheiten, um jedes einzelne Haus. Man kann dabei aggressiv spielen und bei jeder passenden Gelegenheit fremde Häuser übernehmen oder auch den Duckmäuser mimen und versuchen, möglichst mit niemandem in Streit zu geraten. Das verspricht Spannung für viele Partien.