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Gefördert: Staatl. GS Benshausen

Gefördert: Schulförderverein der Staatl. GS Benshausen e.V.

Gemeinsam haben wir dann im Team besprochen, wie wir unser „Spieleprojekt“ durchführen wollen. Schnell wurde klar, dass wir ein Highlight für die Kinder schaffen wollen. Deswegen entschieden wir uns, unsere traditionelle Herbstprojektwoche dafür zu nutzen. In Vorbereitung auf diese Projektwoche wurde bemerkten wir schnell, dass wir nicht jedes Kind jedes Spiel ausprobieren lassen können. Gerade die jüngeren Schüler (1. und 2. Klasse) wären mit der schieren Menge überfordert gewesen. Zudem sind die Spiele auch nach ihren Altersangaben nicht für jede Klassenstufe geeignet.
Im weiteren Prozess wurden die Spiele, je nach Altersangabe auf die verschiedenen Klassenstufen aufgeteilt.

Viele, viele Spiele

Die Klassenleiter haben in der Vorbereitung dann alle ihren Klassenstufen zugewiesenen Spiele ausgetestet. Für die Durchführung des Projektes konnten in einzelnen Klassen dann zudem Eltern und Großeltern gewonnen werden, die am Unterrichtsvormittag die Klassenlehrer unterstützten.
Dadurch entstanden verschiedene Vorgehensweisen. Einige Klassen testeten ihre Spiele am Vormittag im Stationsbetrieb. Dabei stand für jedes Spiel an den Gruppentischen ein Erwachsener parat, leitete es an und unterstützte die Kinder beim Erlernen der Spielregeln.
Eine weitere Möglichkeit die Spiele zu testen war, sie in den Unterricht zu integrieren. In den Klassenstufen 4 wurden beispielsweise 2 – 3 Spiele an Gruppentischen getestet, während die Kinder, die nicht spielen konnten, die Zeit für intensive Übungen der momentanen Lerninhalte an den Schullaptops nutzten. Die Spiele wurden dann zwischen den Klassen ausgetauscht.
Nachdem alle Spiele innerhalb der Klassestufen ausgetauscht und ausprobiert worden sind, haben die Kinder dann Stimmen für ihre Lieblingsspiele vergeben.
Dabei haben die Klassenleiter mit ihren Schülern gemeinsam besprochen und überlegt, wie man am besten ein faires und gutes Ergebnis erzielen kann. Es kamen verschiedene Ideen auf:

  • Abstimmen mit Handzeichen
  • Stimmzettel mit einem Kreuz für das beste Spiel
  • Stimmzettel mit Punkten für die verschiedenen Spiele (von 1Punkt für das schlechteste bis 5/6 Punkte für das Beste)
  • Anpunkten der 2-3 besten Spiele an der Tafel und somit vergabe von Gold, Silber und Bronze

Die Schüler fanden die letzten beiden Methoden am besten und führten diese auch durch.

Inspektor Nase arbeitet an einem Fall

In den Klassenstufen 1/2 war es für die Kinder durch die Vielzahl der Spiele schwierig alle zu testen, bzw. dann eine eindeutige Entscheidung für ein Lieblingsspiel zu treffen. Trotzdem kristallisierten sich Lieblingsspiele heraus. Hier waren besonders „Ice Cool“ und „Dragomino“ sehr beliebt. Diese beiden Spiele teilen sich den ersten Platz. Auch „Speed Colors“ kam bei den Kindern sehr gut an. In einer Klasse war das Spiel „Zauberei hoch drei“ auf dem zweiten Platz.
„Dragomino“ bietet den Kindern eine tolle Grafik und zieht sie damit sofort in seinen Bann. Durch den einfachen Spielaufbau und die schnell zu erlernenden Regeln bot es den Kindern einen hohen Spielspaß. Die kurzen Spielrunden sorgen dafür, dass es auch für die jüngeren Kinder nicht zu langwierig wird und sie konzentriert bis zum Ende durchhalten.
„Ice cool“ forderte die Kinder motorisch, machte ihnen aber sehr viel Spaß. Besonders die Bewegungsmöglichkeit gefiel den Erst- und Zweitklässlern. Das interessante Spielfeld zog die Kinder ebenfalls in ihren Bann.
„Zauberei hoch drei“ ist ein sehr vielschichtiges Spiel. Die Kinder brauchten ein paar Spielrunden um alle Optionen und Taktiken, die das Spiel bietet zu verstehen und zu nutzen. Durch die wirklich tolle grafische Gestaltung des Spiels blieben sie aber konzentriert bei der Sache. Das kooperative Element des Spiels gefiel den Kindern sehr gut.
„Speed Colors“ ist ein schnelles, selbsterklärendes Spiel, das auch der ersten Klasse schon Spaß gemacht hat. Hier war die Merkfähigkeit der Kinder gefragt, trotzdem reichte eine kurze Erklärung für die Kinder aus.
Bei allen anderen Spielen gab es sowohl Kinder die sie toll fanden, als auch Kinder die sie gar nicht leiden konnten.
„Wir sind die Roboter“ war ein sehr einfaches Spiel, bei dem eine kurze Erklärung reichte. Negativ ist zu vermerken, dass die Anleitung nicht verständlich geschrieben war. Hier war die Fantasie der Kinder gefragt und die Fähigkeit sich in andere hineinzudenken. Aber einigen wurde es schnell langweilig.
Bei „SOS Dino“ begeisterte vor allem die Spielidee die Kinder.
„Qwirkle“ war für den kurzen Zeitraum, indem die Kinder es testen konnten zu schwer zu verstehen. Hier bräuchte es mehr Zeit, Ruhe und einen guten Spielleiter, um die Kinder zu begeistern.
Bei „Zicke zacke Hühnerkacke“ gefiel den Kindern besonders die grafische und haptische Gestaltung des Spiels. Das Spiel mit seinem Memorycharakter wurde von den Kindern gut angenommen.
„Inspektor Nase“ fördert das abstrakte Denken der Kinder. Da es wenig intuitiv ist, benötigt es viel erwachsene Hilfe. Es erfordert ein erhebliches Maß an Vorstellungsvermögen und logischem Denken.
Das kooperative Spiel „Mmm!“ war leicht verständlich, konnte nach einigen Spielen aber auch strategisch werden. Es wurde gerne von den Schülern wiederholt.

„Emojito“ kommt an

In den beiden dritten Klassen wurde das Spiel „Mogelmotte“ zum Sieger. Es war bei allen Spielern sehr beliebt. Schwierig war der hohe Materialverschleiß innerhalb von kurzer Zeit. Für dieses Spiel wird ein guter Spielleiter benötigt und es erzeugt einen hohen Geräuschpegel. Bei den Schülern war es aber insgesamt am beliebtesten. Auf den nächsten Plätzen befinden sich die Spiele „Emojito“, „Geistesblitz“ und „L.A.M.A.“ „Emojito“ gefiel den Kindern sehr gut, besonders die Variante gegen das Spiel wurde von den Schülern oft gespielt. „Geistesblitz“ forderte vor allem die Konzentration, hierbei stellte es sich als wichtig heraus, möglichst gleichstarke Spieler zu finden, dann machte es besonders viel Spaß.
Das Spiel „L.A.M.A. … Nimms lässig“ stellte sich als spannendes Spiel heraus. Schnell merkten die Kinder, dass man sich bei einer begrenzten Rundenanzahl eine gute Strategie überlegen musste.
Die übrigen Spiele „Slide Quest“, „Carcassonne“ und „Catan Junior“ waren Punkte mäßig sehr nah beieinander. Bei „Slidequest“ kamen besonders die Fähigkeiten der Kinder zur Konzentration und Geschicklichkeit zum Einsatz. Es ist ein Spiel, dass sich prima zur Teambildung nutzen lässt. Im Spiel „Carcassonne“ brauchen die Kinder besonders am Anfang einen guten Spielleiter. Es ist ein gutes Strategiespiel, bei dem aber erst nach einigen Runden alle „Taktiken“ richtig angewandt worden sind. Auch bei „Catan junior“ brauchten die Kinder zu Beginn eine gute Spielleitung, die in den Regeln bewandert war. Durch die begrenzte Zeit im schulischen Rahmen, bräuchten diese drei Spiele mehr Zeit um von den Kindern richtig beherrscht und ohne Hilfe gespielt zu werden.

Klack, Klack, Tor: „Klask“

Die Schüler der beiden vierten Klassen haben sich beim Bewerten der Spiele eine ganze Schulstunde Zeit genommen. Innerhalb der Projektwoche haben sie alle Spiele angetestet und wollten auch zu jedem Spiel eine mündliche Bewertung abgeben.
Der eindeutige Sieger beider 4. Klassen war das Spiel „5 min Dungeon“. Es hat sowohl Jungen als auch Mädchen der Klasse sofort angesprochen. Die Möglichkeit einen Charakter auszuwählen, gefiel vom ersten Moment an. Auch sorgten die verschiedenen Gegner und Hindernisse für einige erheiternde Momente. Die tolle Grafik gefiel sofort.
„Ich fand besonders cool, dass man schnell überlegen und mit anderen reden muss, was man legen kann“. „Das ist ein bisschen wie ein Videospiel“. „Das nachdenken und absprechen untereinander war toll, nicht so toll war das Sortieren der Karten am Ende des Spiels“.
Auf dem zweiten Platz landete das Spiel „Klask“. Es forderte die motorischen Fähigkeiten der Kinder und förderte ihre Reaktionsfähigkeit. Einige entwickelten gezielte Taktiken, um ihren Gegner zu besiegen.
„Ich fand es besonders toll, die weißen „Minen“ zu den Gegnern zu schießen.“
„Die Technik mit dem Magneten unten war echt toll.“
Negativ fiel den Kindern auf, dass einige Mitschüler zu aggressiv spielten, unbedingt gewinnen wollten und sich nicht an die Regeln hielten. Deswegen entschieden sie sich dafür, ein bis zwei Mitschüler als Schiedsrichter einzusetzen.
Den dritten Platz belegte das Spiel „Just one“. An diesem Spiel gefiel den Kindern sofort das Design und die Möglichkeit einen eigenen Stift mit „Schreibtafel“ zu haben. Auch das Konzept des Begriffe Ratens war ihnen aus anderen Spielen nicht fremd. Die Umsetzung über die Karten fanden sie aber eine gute Abwechslung. Die ersten Runden verliefen sehr chaotisch und laut, bis sie gemeinsam mit einem Erwachsenen Spielleiter lernten, dass das Spiel fast ganz ohne reden auskommt. Denn dann konnte man auch nicht aus versehen den Begriff verraten, was in den ersten Runden des Öfteren vorkam.
„Es war cool, wenn du den Begriff raten musstest, aber nicht gleich wusstest und dann aus den Begriffen schlussfolgern musstest.“ „Es war schön zu spielen, weil es Spaß macht, aber auch nicht schön, wenn die anderen gedrängelt haben, dass man schneller machen soll.“
Die Kinder haben dann eigenständig für sich beschlossen, dass jeder 3 Versuche erhält den Begriff zu erraten, weil es ihnen sonst noch zu schwierig war.
Auf den vierten Platz wählten die Schüler das Spiel „Dodelido“. Es dauerte eine Weile, bis sie die Regeln wirklich verstanden hatten und es entstanden am Anfang noch viele Fehler. Es brauchte einen guten Spielleiter, um die Regeln immer wieder zu erklären.
„Ich fand es schön, weil man schnell überlegen muss, und das Krokodil war echt witzig.“ „Es war voll, aber man braucht echt Übung.“ Inzwischen ist Dodelido bei den Kindern sehr beliebt, wenn sie sich in den Regenpausen oder Freistunden ein Spiel aussuchen dürfen ist dies oft dabei. Das bestätigt, dass es einiger Übung bedarf, dann aber umso mehr Spaß macht.
Auf dem fünften Platz landete das Spiel „Patchwork“. Das Spiel bietet Kinder, die gerne und viele Brettspiele spielen großartige Möglichkeiten. Es hat allen Testern auch Spaß gemacht, viele fanden es zu Beginn allerdings zu kompliziert. Es dauerte sehr lange, bis sie die Regeln allein umsetzen konnten. Auch dauert eine Spielrunde recht lange, dafür, dass es nur zwei Spieler spielen können.
„Mir war es zu kompliziert, ich fand es doof, mir nicht alles leisten zu können.“ „Ich fand es schön alles in Ruhe machen zu können, es gab keinen Stress.“ „ich fand es toll die schönen Muster zu legen.“
In Eigenregie haben die Kinder dann beschlossen in Teams zu spielen. Sodass immer 2-3 Kinder zusammenspielten und gemeinsam diskutierten und entschieden. Dadurch erhielt das Spiel wesentlich mehr Dynamik und machte ihnen mehr Spaß.
Das Spiel Machi Koro wurde nicht in die Bewertung einbezogen, da die ersten Testkinder es auch nach einigen Versuchen als zu kompliziert empfanden und aufgaben. Im häuslichen Umfeld, mit Ruhe und spielversierten Kindern, hat es in einer Testrunde aber Spaß gemacht. Es ist definitiv ein Spiel für Kinder, die Aufbau- und Strategiespiele mögen und bereit sind, sich in die Regeln einzuarbeiten.