Gefördert: Otto Hahn Realschule in Bitburg
Spielenachmittag in der Schule für ein friedliches Miteinander: Das Projekt fand an der Otto Hahn Realschule plus in Bitburg statt. Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten zum Vermitteln von Sozialkompetenzen, stieß das Projekt von Beginn an auf große Zustimmung durch unsere Schulleitung und die Klassenleitungen. Das geförderte Projekt sollte eine Brücke schlagen zwischen Eltern, Lehrer_innen und den Schüler_innen.
Schulische und gesellschaftliche Strukturen verändern zu wollen sind „dicke Bretter“, die es zu bohren gilt. Zunächst sei hier die Ganztagsschule (GTS) benannt, die zwischen GTS-Schüler_innen und Halbtagsschüler_innen (HTS) unterscheidet. Wir konnten unser Angebot zwar für alle öffnen, dennoch blieben die HTS Kinder dem Angebot fern. Die Ganztagsschüler_innen müssen zuerst ihre Hausaufgaben erledigen und dadurch blieb wenig Zeit zum Spielen. Die Eltern berichteten von ihren Alltagsverpflichtungen, so dass zu einem Grillfest mit Spielmöglichkeiten, lediglich eine Mutter erschien.
Das Projekt wurde nach diesen Misserfolgen in den Zeitplan der GTS integriert und fand weiterhin als offenes Angebot für alle wöchentlich montags statt (statt 14-tägig). Um das Projekt in der Schule bekannt zu machen, gab es „Spielstunden“ innerhalb des Unterrichts mit den Klassenleitungen. Ein Highlight war der Besuch in den Gruppen unserer Sprachförderung. Die Kinder und Jugendlichen spielten miteinander, trotz unterschiedlichster Herkunftsländer und Sprachen. Die Spiele „Menara“, „Europa“ und „Qwirkle“ waren angesagt und neben sehr schöner Stunden konnten zudem neue Freundschaften geknüpft werden. Weiterhin zeigte sich bei dem Spiel „MicroMacro“, dass Kinder, die im regulären Unterricht eher unruhig sind, sich während des Spielens fokussieren konnten und mit guten Ideen die Fälle lösten. So erlebten sich z.B. Schüler_innen mit AD(H)S Diagnose positiv in der Gruppe. Das stärkte ihr Selbstbewusstsein und veränderte die Gruppendynamik ins Konstruktive. Da die Regeln der Spiele an einigen Stellen kreativ angepasst wurden, fanden Verhandlung und Einigung in den jeweiligen Gruppen statt. Dies sind wichtige Kompetenzen, um in einer pluralen Gesellschaft friedlich leben zu können.
Die Teilnehmenden haben von dem Projekt profitiert und die Schulsozialarbeiterin wird das Projekt weiterführen. Dadurch wird in Zukunft ein Baustein für ein friedliches Miteinander gesetzt.
Andrea Liane Drüen
Schulsozialarbeit