Gefördert: OGS Loope in Engelskirchen
Die OGS der KGS Loope liegt in Nordrhein-Westfalen im Oberbergischen Kreis. Die OGS liegt in einem Wohngebiet der Gemeinde Engelskirchen. Es gibt neun pädagogische Fachkräfte bzw. Ergänzungskräfte und 89 Kinder, die in der Ganztagsschule angemeldet sind. Unsere Einrichtung besteht aus vier Gruppenräumen und zwei Nebenräumen.
Das Ziel einer Offenen Ganztagsschule ist, den Schüler:innen eine ganzheitliche Förderung zu bieten, die über den regulären Unterricht hinausgeht. Sie kombiniert Bildung, Betreuung und Freizeitgestaltung, um den individuellen Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden. Durch ihre vielfältigen Angebote trägt die OGS zur persönlichen Entwicklung, Bildungserfolg und sozialen Integration der Schüler bei. Sie spielt somit eine wichtige Rolle bei der Gestaltung einer umfassenden und zukunftsorientierten Bildungslandschaft.
An unserer OGS nimmt das Spielen von Gesellschaftsspielen einen großen Rahmen ein und meine Kolleginnen und ich bemühen uns unser Repertoire an Spielen ständig zu erweitern und zu ergänzen. Durch die Förderung unseres Projektes LOS wurde unser Bestand wirklich gut und sinnvoll erweitert.
Da Gesellschaftsspiele bei den meisten Kindern und in den meisten Familien keine Rolle mehr spielen, war das Ziel unseres Projekts, die Kinder wieder mehr mit Gesellschaftsspielen in Kontakt zu bringen, dadurch sollten die Kinder den Spaß und das Erlebnis spüren, die Gesellschaftsspiele auslösen können.
Durch das Spielepaket konnte das Spielerepertoire in unserer OGS ausgebaut werden und somit konnten die individuellen Interessen unserer Kinder noch stärker berücksichtigt werden.
Wir wollten den Kindern mit unserem Projekt in Zeiten von digitalen Medien eine Möglichkeit geben mit anderen Kindern mehr in Kontakt zu kommen und spielerisch und mit Spaß etwas zu lernen. Das Tolle an Gesellschaftsspielen ist, dass die Kompetenzen von Kindern ganz nebenbei gefördert werden. Ohne es zu bemerken können die Spieler:innen Motorik, Kreativität, Gedächtnis, Konzentration, Kreativität und sprachliches Verständnis fördern. Gerade letzteres ist für Kinder, die einen Migrationshintergrund haben von hoher Wichtigkeit. Durch das Spielen von Gesellschaftsspielen können sie spielerisch ihre Kommunikationsfähigkeit und ihr Sprachverständnis außerhalb einer normalen Lernsituation verbessern und gleichzeitig auch erweitern. Darüber hinaus ist das Einhalten von Regeln eine weitere Kompetenz, die durch das Spielen von Gesellschaftsspielen automatisch eingeübt wird. Auch andere Kompetenzen werden geschult, unter anderem Einschätzung von Mitspielern, logisches Denken, Taktieren und vorausschauendes Planen und Assoziationsvermögen. Außerdem lernen Kinder ihre Geduld, ihre Konfliktfähigkeit, ihre Frustrationsgrenzen und ihre Toleranz zu verbessern.
Zu allererst mussten wir den Start (25.04.2022) unseres Spieleprojekts erheblich verschieben, da zum eigentlich angepeilten Start unseres Spieleprojekts LOS das Spielepaket leider noch nicht eingetroffen war.
Somit starteten wir erst ein paar Monate Verzögerung und zwar nach den Sommerferien 2022 mit unserem Projekt LOS.
Aufgrund des normalen OGS-Alltags und der Tatsache, dass die älteren Schüler:innen lange Schule haben, entschlossen wir uns die Ausbildung der Spielleiter:innen in Form einer wöchentlich stattfindenden einstündigen AG anzubieten. Bei der Ausbildung der Spielleiter:innen wurde ich im gesamten Zeitraum des Projektes von unserer Bundesfreiwilligen unterstützt. Diese Unterstützung war sehr wertvoll um die Qualität der Ausbildung möglichst hochzuhalten, unter anderen konnten wir dadurch meistens zwei unterschiedliche Spiele in der AG anbieten und zügiger ein breites Repertoire an neuen Spielen bei den Spielleiter:innen aufbauen.
Die Spielleiter:innen lernten jede Woche neue Spiele kennen, von Teamspielen hin zu Geschicklichkeitsspielen und vielen mehr. Unsere Bundesfreiwillige und ich haben uns benmüht zu jeder AG-Stunde zwei Spiele auszuwählen, die unterschiedliche Genres abdecken.
Die Spielleiter:innen wurden nicht nur von mir und meiner Kollegin ausgebildet. Wir ermöglichten es unseren Spielleitern auch Spiele innerhalb der AG anderen Spielleitern beizubringen, da es immer mal wieder vorkam, dass Spielleiter eine AG-Stunde verpassten.
In den AG-Stunden hatten wir sehr viel Spaß, die OGS-Kinder haben viele unterschiedliche Handlungsweisen erlernt und je länger die AG andauerte auch eigene Möglichkeiten erkannt, Spiele zu verändern und Regeländerungen zu erarbeiten um sie gegebenenfalls den Mitspielern je nach Altersgruppe oder/und den Zeitrahmen anzupassen. Die Wiederholung der vielen verschiedenen Spiele machte die Spielleiter:innen immer souveräner in ihren Aufgaben.
Gerade in den ersten AG-Einheiten kristallisierte sich heraus, dass die größte Problematik für die Spielleiter:innen das Erklären der Spiele war. Den Mut und das Selbstbewusstsein aufzubringen anderen Kindern und auch meinen Kolleginnen die Spiele näherzubringen und beizubringen.
Die Spielleiter:innen und ich stellten gemeinsam fest, dass es ein Unterschied ist innerhalb unserer AG Spiele zu spielen oder mit Kindern, mit denen man im normalen Alltag weniger zu tun hat. Auch die Tatsache, dass die Spielleiter:innen Erwachsenen Spiele beizubringen, war eine hohe Überwindung für sie. Die Spielleiter:innen mussten aus ihren Komfortzonen raus. Deswegen überlegten wir uns gemeinsam in der AG unterschiedliche Handlungsweisen, wie die Spielleiter:innen noch souveräner und selbstbewusster auftreten können.
Gleichzeitig war es eine große Herausforderung für die Spielleiter:innen im normalen OGS-Ablauf die Zeit zu finden, die neuen Spiele mit anderen Kindern zu spielen und sich selbst als Spielleiter:in auszuprobieren.
Durch das Spieleprojekt konnte das „Wir-Gefühl“ in unserer OGS gestärkt werden. Die Spielleiter:innen mussten aufgrund ihrer Aufgabe auch mit Kindern spielen, die außerhalb ihres eigentlichen Freundeskreises liegen. Dadurch entstanden ganz neue Kontakte und es konnten neue Freundschaften geknüpft werden.
Die Spielleiter:innen hatten die Aufgabe gleichaltrigen, den jüngeren Schüler:innen und meinen Kolleginnen die neuen Spiele beizubringen und sie bei Bedarf zu unterstützen. Dabei ging es nicht nur um das Spielen selbst, sondern auch um die Vermittlung von Regeln, die Förderung von Fairness und die Stärkung des Teamgeists. Das Projekt erstreckt sich nun schon fast über ein Jahr und das Ziel, die sozialen Fähigkeiten der Spielleiter:innen zu stärken, ihr Selbstbewusstsein zu steigern und ihre individuellen Fähigkeiten zu fördern, strategisch denken zu lernen, problemorientiert und spontan zu handeln wurde erfüllt.
Die Spiele, die wir durch das Spielepaket erhalten haben, machen nicht nur Spaß, sondern fördern die Kinder ganz nebenbei in ihrer geistigen und sozialen Entwicklung. Die Möglichkeit für alle, die neuen Spiele kennenzulernen und sich spielerisch weiterzuentwickeln hat sowohl „Klein“ als auch „Groß“ begeistert
Durch die Auswahl der Spiele im Spielepaket konnte den Schülerinnen und Schülern eine Vielfalt an Spielmöglichkeiten geboten werden und so ihre individuellen Interessen und Fähigkeiten zu entdecken zu fördern und nachzukommen. Durch das Projekt in unserer OGS hat sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig Gesellschaftsspiele neben dem normalen Schulalltag sind. Es ist wichtig den Schülern und Schülerinnen neben dem normalen Unterricht auch andere Lern- und Entwicklungswege zu bieten.
Durch das Spielen können sie Fähigkeiten erlernen, die ihnen auch im späteren Leben von Nutzen sein werden, Außerdem fördert das Projekt den Zusammenhalt und das Miteinander in der Schulgemeinschaft und zeigt, dass Lernen auch Spaß machen kann.
Leider war das Spiel „Speed Colors“ für uns eine kleine Enttäuschung. Die Spielidee hat sowohl die Kinder als auch uns sehr überzeugt. Das Spiel kam sehr gut an. Leider ist die Umsetzung des Spiels nicht zufriedenstellend. Die Stifte haben sehr schnell nicht mehr funktioniert und mussten schon des Öfteren von uns ausgetauscht werden. Dadurch war der Spielspaß ein wenig eingeschränkt.
Das Ziel jeden Freitag einen Spielenachmittag anzubieten, konnten wir leider am Anfang des Projektes noch nicht umsetzen, da wir mit den Spielerleiter:innen erst ein gewisses Repertoire an verschiedenen Gesellschaftsspielen aufbauen mussten. Nicht nur das Repertoire musste aufgebaut werden, sondern auch die unterschiedlichsten Handlungsweisen für die jeweiligen Spiele. Sobald wir einen gewissen Bestand an Spielen bei den Spielleiter:innen aufgebaut hatten und noch wichtiger die Spielleiter:innen sich auch soweit ausgebildet fühlten die Spiele anzubieten, konnten wir die Spielenachmittage in der OGS anbieten.
Wir haben innerhalb unser AG gemeinsam mit den Spielleiter:innen die Spielenachmittage geplant. Meine Kollegin, die Spielleiter:innen und ich überlegten gemeinsam welche Räumlichkeiten wir für die Spielenachmittage nutzen wollten und auch welche Spiele genau wir anbieten sollten. Außerdem besprachen wir als Gruppe den Ablauf und die Gestaltung der Spielenachmittage. Die Spielleiter:innen konnten sich das Spiel selber aussuchen, das sie an den Nachmittagen anbieten wollten. Gleichzeitig haben wir darauf geachtet, dass für jedes OGS-Kind auch ein Spiel dabei war. Je häufiger die Spielenachmittage stattfanden, desto selbstständiger und selbstbewusster wurden die Spielleiter:innen.
An den Spielenachmittagen konnten sich die restlichen OGS-Kinder für die unterschiedlichsten Spiele entscheiden. Am Anfang der Spielenachmittage erhielt jedes OGS-Kind einen Spielausweis, der vom jeweiligen Spielleiter abgestempelt wurde, wenn das Kind ein Spiel absolvierte.
An den verschiedenen Spieltischen waren die Spielleiter:innen, die mit einem Button gekennzeichnet wurden, damit sie für die OGS-Kinder und für meine Kolleginnen auch als Spielleiter:innen zu erkennen waren.
Die ausgewählten Spiele wurden von den Spielleiter:innen angeleitet, außerdem spielten die Spielleiter*innen aktiv mit. Die OGS-Kinder sollten die Möglichkeit bekommen aus unterschiedlichen Spielen auszuwählen bspw. Aktions-, Geschicklichkeits-, Team- und Legespiel. Die Spielleiter*innen, meine Kollegin und ich wollten dadurch den OGS-Kindern ein abwechslungsreiches Angebot schaffen und dadurch unterschiedlichste Kompetenzen fördern. Jedem OGS-Kind sollte an den Spielenachmittagen die Möglichkeit gegeben werden seine eigenen individuellen Fähigkeiten neu zu entwickeln oder auszubauen. Sobald ein Spiel fertig gespielt wurde, erhielten die Kinder einen Stempel auf ihren Spieleausweis. Wenn der Spieleausweis voll war, erhielt das Kind von den Spielleiter:innen eine „Spieletreff-Urkunde“.
Unsere Bundesfreiwillige und ich waren zu jedem Zeitpunkt für die Spielleier:innen ansprechbar um ihnen mit Rat und Hilfestellungen zur Seite zu stehen.
Die Spielenachmittage mit den Familien und Freunden planten meine Kollegin und ich gemeinsam mit den Spielleiter:innen. Zu jedem Quartal gestalteten die AG-Kinder die Einladungen mit viel Begeisterung für ihre Familien und Freunde selbst. Die Spielenachmittage boten eine wunderbare Möglichkeit für die Spielleiter:innen mit ihren Familien und Freunden und für meine Kolleginnen und mich gemeinsam Zeit zu verbringen, zu interagieren und die Freude am Spielen zu teilen.
Die Spielenachmittage in der OGS sind eine großartige Gelegenheit um die Kinder mit ihren Eltern und Freunden zusammenzubringen und gemeinsam Spaß zu haben.
Die Spielleiter:innen hatten durch die Spielenachmittage die Möglichkeit ihren Familien und Freunden zu zeigen, was sie in unserem Spieleprojekt erlernt haben und sie konnten ihre Fähigkeiten präsentieren und sich beweisen. Spielenachmittage in familiärer und freundschaftlicher Runde sind ein gemeinsames Erlebnis. Die Kommunikation zwischen Spielleiter:innen und Familien wurde gestärkt und sie konnten in einer schönen Atmosphäre und Runde Spielspaß erleben.
Während der Spielenachmittage konnten die Kinder und ihre Begleiter nicht nur Spaß haben, sondern auch wichtige Kompetenzen entwickeln. Durch das gemeinsame Spielen und den Austausch entstehen neue Verbindungen und Freundschaften zwischen Eltern, Freunden und Kindern.
Die Spielenachmittage in der OGS mit den Eltern und Freunden waren eine bereichernde Erfahrung für alle Beteiligten. Die Gemeinschaft, das „Wir“-Gefühl und den Zusammenhalt zwischen Kindern, Eltern, Freunden und der OGS konnten gestärkt werden. Durch das gemeinsame Spielen und den Austauschen an den Spielenachmittagen wurden wertvollen Erinnerungen geschaffen und wichtige Lern- und Entwicklungsprozesse unterstützt.
Wir sind in der OGS von unserem Projekt sehr begeistert und wir würden uns immer wieder bewerben.
Das „Wir“-Gefühl innerhalb unserer OGS wurde gestärkt, aber auch das Verhältnis zu den Eltern unserer Spielleiter:innen. Die geselligen Nachmittage waren sehr kurzweilig und schön mitzuerleben.
Alle in der OGS haben gemerkt, was Gesellschaftsspiele bewirken können. Sie haben die Fähigkeit Kinder und auch Erwachsene unterbewusst zu fördern und gleichzeitig Spielspaß zu erleben.
Martina Duckart
pädagogische Fachkraft