Gefördert: Nelly-Sachs-Gymnasium in Neuss
Der Projektkurs Spieleentwicklung ist einer von mehreren wählbaren Projektkursen am Nelly-Sachs-Gymnasium in Neuss. Neben meinen Fächern Mathematik und Geschichte habe ich den Projektkurs vor 4 Jahre ins Leben gerufen und leite diesen seitdem. In diesem Schuljahr haben 16 Schüler*innen am Kurs teilgenommen.
Ein Projektkurs ist ein Kurs in der Oberstufe, in welchem sich interessierte Schüler*innen ein volles Schuljahr mit einem Projekt beschäftigen und dieses mit einer Projektarbeit abschließen. Im Falle des Projektkurses Spieleentwicklung besteht die Projektarbeit aus einem funktionalen Portotypen eines selbsterdachten Spieles und einer schriftlichen Ausarbeitung, welche die Genese des Spiels über das Jahr hinweg beschreibt. Der Projektkurs vermittelt den Schüler*innen neben einem Einblick in die wunderbare Welt der Brettspiele insbesondere einen Einblick in ein wissenschaftliches Vorgehen, bei dem sich nach der ersten Ideenfindung die Phasen des Testens, Anpassens und wieder Testens abwechseln, bis die Schüler*innen ein zufriedenstellendes Ergebnis erreichen.

Der Kurs ist in zwei Phasen aufgebaut, die grob auf die beiden Schulhalbjahre abgestimmt sind. Die Unterstützung des Spiel des Jahres e.V. ist dabei vor allem in der ersten Hälfte von Bedeutung. Auch wenn einzelne Schüler*innen mit dem Hobby Brett- und Kartenspiele Berührungspunkte haben, oft über TCG wie Magic, spielen zwar die meisten Schüler*innen die den Kurs besuchen zu Hause Spiele, aber oft Beschränken sich die Erfahrungen auf die „Klassiker“. Mein Ziel ist es daher in einem ersten Schritt den Schüler*innen die Vielfalt der Möglichkeiten von Brett- und Kartenspielen näherzubringen und dabei gleichzeitig verschiedene Mechanismen zu zeigen, die aktuell gerne in Spielen genutzt werden. Innerhalb von drei Schulstunden wird ein Spiel, dessen Regeln sich die Schüler*innen zu Hause angeeignet haben, in Kleingruppen von allen Teilnehmern*innen des Kurses gespielt. Abschließend wird das Spiel und dessen Mechanismen im Kurs gemeinsam besprochen und analysiert. Zusätzlich wird zu jeder Stunde durch Schüler*innen ein Schwerpunktthema vorbereitet und präsentiert, welches Elemente des Game-Design erläutert.
Im zweiten Halbjahr dreht sich dann alles nur noch um die eigenen Prototypen, welche jede Woche abwechselnd mitgebracht, getestet und angepasst werden, bis am Ende der oben erwähnte funktionale Prototyp steht. Der Projektkurs wird von den Schüler*innen sehr gut angenommen und erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit.
Torsten Steinert
Lehrkraft am NSG Neuss