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Gefördert: Mobile Ludothek des Vereins „wundersam anders“ in Bayreuth

Gefördert: Mobile Ludothek des Vereins „wundersam anders“ in Bayreuth

Der Verein „wundersam anders“ führt seit 2015 mit den Kooperationspartern „bunt statt braun – gemeinsam stark für Flüchtlinge e.V.“ und der caritas im Rahmen des Programms von ‚Kultur macht stark‘ mit geflüchteten Menschen Maßnahmen durch. Über Wochen und Monate wurden wir täglich und immer wieder neu herausgefordert grundsätzliches Warming-Up, basale Spiele, niederschwellige Angebote oder selbstredende Spielaktionen wie non-verbale Spiele mit hohem Aufforderungscharakter durch ihre Materialität, durchzuführen. Deren Ziele lagen dabei im Aufbau von Kontakten und Beziehungen zwischen uns als Person, Organisation, Pädagoge – Teilnehmender, dem Aufbau einer Verlässlichkeit, dem Aufbau von Vertrauen etc.

Im August 2016 erreichten wir einen Status, an dem wir nun konstruktiv aufbauen konnten. Wir nahmen unser Programm „Spielforscher unterwegs“ insofern wörtlich, als dass wir die Spielkultur der Geflüchteten aus deren Herkunftsländern mit der hiesigen Spielkultur erforschten und gestalteten. Wir wollten der einheimische Spielkultur Ausdruck verleihen und mit Hilfe von Pictogrammen als Spielanleitung zum Spielen der einheimischen Spiele auffordern und gleichzeitig die Spiele der Kinder und Jugendlichen aus deren jeweiligen Herkunftskultur nachbauen, neu gestalten und ebenso spielend erproben. Als produktorientiertes Ziel strebten wir den Bau einer Ludothek für den öffentlichen Raum an – den Bau von ca. 10 Schränken, Vitrinen [Ludotheken] oder ähnlichem (analog zu den Büchereizellen in Städten und Gemeinden), die für jedes Kind öffentlich und unentgeltlich entnehmbare multikulturelle Spiele bereit hält. Die Spiele wurden durch die teilnehmenden Kinder, vorwiegend der Flüchtlingskinder, eigenständig hergestellt. Zeitgleich fanden parallel Aktionen statt. Ausgehend vom Menzelplatz (zentral in einem der Brennpunkt-Stadtteile in Bayreuth), als Spielzentrale, schwärmt ein Teil der teilnehmenden Kinder als Spielforscher aus, während ein anderer Teil den Bau der erforschten Spiele und der Ludotheken betreibt.

Interessanter Verlauf in der Entwicklung der Schränke war, dass die Schränke mittlerweile selber zum Spielobjekt wurden und sich als ein verbindendes Element der Kulturen darstellen! Diese wiederum wurden im Laufe der Monate immer zu einer Schnitzeljagd im Kleinen umgeformt, so dass am Ende eine Art Exit-Room im Kleinen entstand – ein Rätselkiste mit Verstecken, Tüftelaufgaben und vielem mehr. Für uns war diese Entwicklung des Projektes dahingend äußerst erhellend, da gezeigt hat, dass das Forschen und Entdecken ein Prinzip des Menschen ist, der über alle Kulturgrenzen hinaus uns alle miteinander verbindet.

Marco Marino, 1. Vorsitzender „wundersam anders e.V.“