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Gefördert: Lebenshilfe Stade e.V.

Gefördert: Lebenshilfe Stade e.V.

Die Karawane ist eine nachschulische Betreuung für Kinder und Jugendliche mit einfachen, mehrfachen und schwersten Beeinträchtigungen. Unsere Kinder und Jugendlichen sind von 6 Jahre bis 18 Jahre alt. Es kommen nicht immer täglich dieselben Kinder zu uns in die Karawane. Manche kommen 1 mal wöchentlich oder 2 bis 3 mal in der Woche, andere kommen auch 5 Tage die Woche. Wir gestalten für einige Stunden am Tag nach der Schule die Freizeit unserer Kinder. So haben wir es jeden Tag mit einer bunten Mischung von verschiedenen Kindern mit unterschiedlichem Alter und Handicap zu tun. Jedes Spiel war somit immer wieder eine neue Herausforderung.

Zum Kennenlernen stellten wir an den ersten Tagen alle neuen Spiele auf den Tisch, damit sie die Kinder, die an diesem Tag da waren, alle einzeln ansehen konnten. Alle anwesenden Kinder durften gemeinsam entscheiden, welches Spiel an diesem Tag ausprobiert werden sollte. Wir, die Mitarbeiter der Karawane, konnten mit dem Spendengeld 12 Spiele einkaufen, wobei wir darauf achteten, dass für alle Kinder und Jugendlichen etwas dabei ist.

Beim Vortesten der Spiele haben wir leider festgestellt, dass das Würfelspiel „Qwixx“ und das Kartenspiel „Hanabi“ zu kompliziert für unsere Kinder sind.
Zu den Lieblingsspielen unserer Kinder wurden aber „Zicke Zacke Hühnerkacke“, „Fang den Wurm“, „Kleiner Vogel großer Hunger“, „Mia London“, „Honey“, “Fröschis“ und „Mary Magica“. Diese Spiele konnten unsere Kinder sehr schnell begreifen und wurden während unserer täglichen Betreuung, in der uns 1,25 Stunden zur Verfügung stehen, fast jeden Tag begeistert gespielt.

Auf der Suche in Stade

Nach einiger Zeit waren einige Kindergruppen in der Lage, ein Spiel dessen Spielregeln die meisten von ihnen beherrschten, ohne Hilfe eines Betreuers zu spielen. Wenn ein Kind noch nicht ganz richtig mitspielen konnte, setzte sich ein Mitspieler oder Betreuer als Hilfe dazu und gemeinsam wurden dann die richtigen Schritte im laufenden Spiel geschafft. Es war sehr schön, dabei neue soziale, sprachliche und kognitive Kompetenzen zu beobachten.

In der Ferienbetreuung steht uns mehr Zeit zur Verfügung und so kamen die Spiele „Villa der Vampire“, „Magic Maze Kids“ und Sagaland zum Einsatz. Diese Spiele waren für alle unsere Kinder eine Herausforderung, da sie recht anspruchsvoll sind. Um diese Spiele für unsere Kinder spielbar zu machen, vereinfachten wir die Spielregeln. Bei „Villa der Vampire“ haben wir, um es für uns spielbar zu machen, die Sargplättchen aufgedeckt in die Särge gelegt und die Sanduhr weggelassen. Das Vampirschloss von „Villa der Vampire“ ist ein 3D Aufbau. Auf dem Dach befinden sich Pendel, mit denen Knoblauch zu den Särgen geschoben wird, wenn passend gewürfelt worden ist. Dieses Spiel fördert (indem es fordert) für unsere Kinder ungewohnte Fertigkeiten. Es wird im Stehen und nicht im Sitzen gespielt, es kommt auf manuelle Geschicklichkeit an, und die Wahrnehmung von vielen Einzelheiten ist notwendig.

Klassiker: „Sagaland“

„Magic Maze Kids“ ist ein kooperatives Spiel. Es gibt keinen Sieger, sondern für den Erfolg ist Zusammenarbeit gefordert. Dazu ist es eine märchenhafte Handlung, ein in einen Frosch verzauberter König muss wieder zurückverwandelt werden, wobei es verschiedene Lösungswege gibt. Eine Gruppe von 4 Kindern (teils mit, teils ohne Helfer) überlegte gemeinsam dem König zu helfen. Ohne räumliches Denken hat das nicht funktioniert. Jeder Mitspieler bekam seinen Richtungspfeil und somit einen anderen Wegweiser. Der Richtige musste gewählt werden. Auch hier werden die soziale und sprachliche Kompetenz und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Die 4 Spieler gewinnen zusammen und freuen sich oder verlieren und ärgern sich. Allerdings konnte das Spiel mit unseren Kindern nicht in seinen 4 Abstufungen gespielt werden, sondern nur bis zur dritten Ebene. Die letzten waren zu komplex. Aber bei uns wird das positive Ende schon früher erreicht. Um „Sagaland“ für unsere Kinder spielbar zu machen, haben wir erneut die Spielregeln vereinfacht. Unter Bäumen im Schlosspark befinden sich unter dem Stamm versteckt Bilder von Gegenständen, nach denen auf Karten gefragt wird. Die Bäume bleiben eigentlich während des gesamten Spiels immer stehen, nur einzelne dürfen darunter sehen und sollen das Wissen von dem Bild für sich behalten. Bei uns geht das anders. Wer zu seiner Karte den richtigen Baum findet, darf ihn bei uns fällen. So wird das Spiel übersichtlich und das Erfolgserlebnis kommt früher und macht mehr Spaß.

Für uns Mitarbeiter war es eine große Freude, dass die gespendeten Spiele, die ja für regelentwickelte Kinder entwickelt wurden, auch unsere Kinder spielen konnten, dies auch mit vereinfachten Regeln. Die neuen Spiele haben sich einen festen Platz in unserem Alltag erobert. Vielen Dank für die Spiele, den Spaß und die Freude sowie die vielen neuen Erkenntnisse, die wir über einige unserer Kinder dabei erleben durften.

Angeliki Ebert-Stephan
Karawane Team der „Offenen Hilfen“ der Lebenshilfe Stade e.V.