Gefördert: Hanns-Seidel-Gymnasium in Hösbach
Das Hanns-Seidel-Gymnasium ist im Hinblick auf seine Schülerzahl eines der größten Gymnasien Bayerns. Nebst umfangreichen Sportstätten, einem großen Schulgarten und einer Mensa besitzt unsere Schule auch ein Ganztagsgebäude, in welchem die Kinder täglich bis in den Nachmittag hinein betreut und unterrichtet werden. Aber es steht den Schülern und Schülerinnen in diesem Rahmen auch frei, sich eigene Neigungsgruppen auszusuchen.
Als eine dieser Gruppen wurde vor etwa zwei Jahren auch eine für Brettspiele begründet. Diese wurde sowohl von der Schülerschaft, als auch vom Förderverein der Schule begeistert angenommen. Letzterer finanzierte direkt auch den ersten Grundstock an Spielen und stellt zudem ein jährliches Budget für weitere Anschaffungen bereit.
Aus dieser Gruppe und dem positiven Feedback erwuchs die Idee, einmal im Monat einen Spielenachmittag zu etablieren, der in der an die Schule angegliederten Landkreisbibliothek stattfinden sollte. Ziel war es, das Hobby „Brettspiel“ für einen weiteren Kreis zu öffnen – so, dass die Schüler und Schülerinnen auch Freunde und Familie mitbringen können, ohne dass diese zwingend Teil der Schulfamilie sein müssen. Die Idee dahinter war es zudem, die Vielfalt des modernen Gesellschaftsspiels einer größeren Gruppe von Menschen aufzuzeigen. Zu oft – das konnte auch in der Neigungsgruppe festgestellt werden – verharrt das Wissen um Brettspiele bei „Klassikern“ wie Monopoly, UNO oder Risiko.
Hösbacher Auswahl
Kooperiert wurde bei der Gestaltung des Nachmittags mit dem Aschaffenburger Tabletop- und Brettspielverein „Asgard e.V.“, der mit seinem Spielearchiv und tüchtigen Helfern die Vielfalt und Organisation der Veranstaltung bereicherte und erleichterte.
Am 24.09.2023 fand dann schließlich der erste „Familienspielenachmittag“, so der Titel der Veranstaltung, statt. Nachdem die Werbetrommel sowohl an der Schule, als auch in der Stadt und bei örtlichen Spielgruppen gerührt wurde, waren wir dennoch gespannt ob der Besucherzahlen. Und wir wurden sehr positiv überrascht: trotz herrlichem Spätsommerwetters fanden um die 60 Besucher den Weg zu uns. Von jung bis alt war alles vertreten und so wurde an dem einen Tisch das mit dem Kinderspiel des Jahres prämierte „Zauberberg“ gespielt, an einem anderen der Klassiker „Zug um Zug“, aber auch Kennerspiele wie etwa „Dune: Imperium“. Dabei wurden auf Spendenbasis Kaffee und Kuchen, ebenso wie belegte Brötchen und Getränke angeboten.
Der Folgetermin am 29.10. konnte diese Besucherzahl dann sogar noch einmal übertreffen. Hier waren es am Ende um die 80 Besucher und Besucherinnen, die dem Gesellschaftsspiel frönen wollten. Zugleich, als sehr schöner Nebeneffekt, entwickelte sich für einige Eltern der spielenden Kinder aus dem Brettspielnachmittag eine Art Kaffeeklatsch: während die Kinder gemeinsam spielten, saßen Väter und Mütter beisammen und nutzten die entstandenen Freiräume, um sich bei Heißgetränk und Kuchen auszutauschen, während der Nachwuchs beschäftigt war.
Volles Haus in Hösbach
Der nächste Termin folgte Ende November, am 26.11. Hier hat man allerdings gemerkt, dass unsere Werbung nicht mehr auf aktuellem Stand war. Auf den ersten Plakaten und Flyern waren zunächst nur die beiden Starttermine aufgedruckt. Aus organisatorischen Gründen schafften wir es nicht, rechtzeitig neues Werbematerial zu produzieren und so fiel des Besucherzahl mit etwa 35 Personen an diesem Termin etwas weniger umfänglich aus. Etwas schade, aber ein guter Moment, um ein erstes Fazit zu ziehen.
Insgesamt waren wir mit dem Start sehr zufrieden. Es stehen mittlerweile Termine bis Ende April – das Projekt ist aus klimatischen Gründen auf die kühleren Monate beschränkt. Gleichzeitig hat das positive Feedback und die sehr gute Rezeption – auch durch gleich zwei Berichte in der lokalen Presse – uns darin bestätigt, den Familienspielenachmittag weiterzuführen, auch über diese „Saison“ hinaus.
Tobias Wombacher
Lehrer am Hanns Seidel-Gymnasium Hösbach und Mitglied des Tabletop- und Brettspielvereins Asgard e.V. Aschaffenburg