Gefördert: Grundschule am Planetarium in Berlin
Die Grundschule am Planetarium ist eine bewegte Ganztagsschulschule. Ab der 1. Klasse haben die Schüler*innen bereits vier Sportstunden pro Woche – unter anderem Schwimmen. Hinzu kommen vielfältige Bewegungsmöglichkeiten, die im Unterricht, in den Pausen und am Nachmittag eingebaut werden. Außerunterrichtlich können die Schüler*innen an verschieden sportlichen AGs teilnehmen wie Fußball, Basketball, Schwimmen, Judo, Tischtennis und Leichtathletik. Erfolgreich nimmt die Schule regelmäßig an unterschiedlichen Wettkämpfen teil und erhält Auszeichnungen.
Seit 2006 kooperiert die Schule mit dem größten deutschen Basketballverein, Alba Berlin. Das Programm „Alba macht Schule“ unterstützt wöchentlich mit einem Alba Trainer im Sportunterricht und bietet darüber hinaus Basketball AGs an. Weiterhin bietet die Grundschule am Planetarium als erste Fremdsprache Französisch an.
Die Grundschule am Planetarium ist eine offene Ganztagsschule. Im Rahmen der offenen Ganztagsschule wird eine Betreuungszeit zwischen 6-18 Uhr angeboten. Die Weiterentwicklung zur alternativen ergänzenden Förderung und Betreuung (eFöB) und zeitgemäßen Bildung- und Erziehungseinrichtung, ist für die Erzieher*innen der Grundschule am Planetarium zu einer Aufgabe mit höchster Priorität geworden. Hierbei orientieren wir uns an dem Berliner Ganztagskonzept und den aktuellen Bildungsstandards. Neben dem Erwerb von verschiedenen Fähigkeiten und Kenntnissen im sportlichen, kreativen und musikalischem Bereich legen wir einen Schwerpunkt auf den sozialen und kommunikativen Bereich. Uns ist es wichtig, dass die Schüler*innen lernen Beziehungen aufzubauen auf unterschiedliche Weise, unter anderem durch Spielen von Gesellschaftsspielen. Aus diesem Grund heraus bildeten wir im Jahr 2024 die Spiele- AG.

Diese wird zwei Mal pro Woche angeboten. Ziel des Projektes ist es, die Schüler an neue Spiele heranzuführen und dabei ihr Sozialverhalten zu fördern. Durch das ständige Aushandeln von Spielregeln und Spielverhalten unter den Schülern, ermöglichen Brett- und Regelspiele die Förderung von sozial- emotionalen Fähigkeiten. Die Schüler üben sich dabei in ihrer Konflikt-, Kommunikations-, Durchsetzungs- und Teamfähigkeit.
Gemeinsam mit den 2. bis 5. Klassen wurden Spiele für die Spiele-AG herausgesucht und in einem Zeitfenster von 01.03. bis zum 15.10.2024 durchgeführt.
Das Spiel „Just One“ wurde von der dritten Jahrgangsstufe im Alter von 8-9 Jahren ausgesucht. Die Spielregeln wurden schnell erfasst und der Spielablauf verlief positiv. Da es den Schülern immer wieder schwer fiel, den gesuchten Begriff auf Anhieb zu erraten, wurde die Spielregel angepasst, mit drei Versuchen das „geheime Wort“ zu erfassen. Die Schüler setzen ihre ihre eigenen Regeln im Spiel fest und erfahren dadurch Selbstbestimmung und ein besseres Regelbewusstsein. Durch die Abwandlung im Spiel steigt die Motivation der Schüler und es kommt keine Langeweile auf.
‚Just One‘ erfordert viele Absprachen unter den Schülern, was ihre sozial-emotionalen Kompetenzen durch Kommunikation fördert. Es baut darauf auf, zusammen ein Ergebnis zu erzielen und nicht untereinander zu konkurrieren. Gemeinsam als Gruppe gewinnt man gegen das Spiel. So konnte beobachtet werden, wie die Schüler in ihrer Teamfähigkeit gefördert wurden.
Spiel „Qwirkle“ wurde von Schülern im Alter von 8-9 Jahren mit Begeisterung angenommen und schnell umgesetzt. Das Spiel umfasst wenige Spielregeln und eine unkomplizierte Punktesammlung. Das Spiel punktet bei den Schülern durch seine farbintensiven Steine, die ein buntes Muster ergeben. Während des Spiels sind die Schüler sehr konzentriert und üben sich in Geschicklichkeit, die besten Kombinationen zu legen und die meisten Punkte zu erzielen, dabei unterstützten sie sich gegenseitig, anstatt gegeneinander zu konkurrieren. Sie fördern hierdurch ihren Teamgeist und ihr Einfühlungsvermögen. Bei jeden Spielzug sind die Schüler daran interessiert, dem anderen Spieler zu helfen und ihn zu unterstützen, so erleben sie Anerkennung und Wertschätzung. Gemeinsam knobeln und rätseln sie, bis die beste Legekombination gefunden wurde. Beobachtet wurde, dass es den Schülern wichtiger erscheint, miteinander zu spielen, satt gegeneinander.
„Carcassonne“ ist ein strategisches Brettspiel das 40 bis 45 Minuten andauert. Es begeistert die Schüler durch seine vielen Spielplättchen, die aus Straßen, Flüssen, Städten und Klöstern bestehen und aneinander gelegt werden. Den Schülern gefällt es, die verschiedenen Spielplättchen strategisch anzulegen und mit anderen Mitspieler gemeinsam Städte zu erbauen. Beobachtet werden konnte, dass die Schüler bei „Carcassonne“ ihre eigenen Ziele und Bedürfnisse in den Vordergrund stellen und der dadurch entstehende Wettbewerbscharakter sie in ihrem Durchhaltevermögen herausfordert. Denn für einige Schüler stellt die Spiellänge von „Carcassonne“ eine Hürde dar. Für mindestens vierzig Minuten müssen sie sich konzentrieren und auf ein Ziel hinarbeiten. Dabei müssen sie immer wieder abwarten, bis das sie an der Reihe sind und Niederlagen bewältigen. Denn nicht immer wird eine passende Spielkarte gezogen, um seine Städte etc. fertig zu bauen, um Punkte zu erzielen. Somit fördert das Spiel „Carcassonne“ die Schüler auch in ihrer Frustrationstoleranz heraus. Eine weitere Fähigkeit der sozial- emotionalen Kompetenz.

„That‘s Not A Hat“ wurde bisher drei Mal von verschiedenen Schülergruppen im Alter von 9-10 Jahren versucht zu spielen. Den Schülern waren die Spielregeln zu umständlich, der Erzieherin erging es ähnlich und so konnten die Schüler für dieses Spiel nicht begeistert werden.
Das Familienspiel „Quacks & Co.“ wurde von den Schülern aus der 3. Klasse mit großem Interesse angenommen. Es besitzt Tiertafeln mit passend farbigen Säckchen dazu(Schweinchentafel mit rosa Säckchen, Kuhtafel mit braunen Säckchen usw.). Das Spiel ist allgemein sehr bunt gestaltet und besteht aus vielen Accessoires. Hier gefallen den Schülern besonders die kleinen roten Rubinensteine. Ziel des Spiels ist es, seine Tiere zu füttern, hierzu werden kleine Futterplättchen aus dem Säckchen gezogen. Dieser Teil des Spiels gefällt den Kindern ebenfalls sehr gut. Sie wissen nicht, was sie aus dem Säckchen ziehen und werden jedes Mal überrascht.
„MicroMacro- Crime City“ ist ein kooperatives Detektiv-Spiel. Gemeinsam lösen die Spieler 16 knifflige Kriminalfälle, indem sie Motive ermitteln, Beweise finden und Täter überführen. Ein aufmerksames Auge ist ebenso gefragt wie kreative Kombinationsgabe, um auf dem 75 x 110cm großen Spielplan alles zu enträtseln. Man selbst kann das Spiel nur einmal spielen, aber es kann an andere Schüler weiter gegeben werden. In einer dritten Klasse haben wir das Spiel in der Hortzeit angeboten. In kleinen Gruppen von 3-4 Spielern sind sie mit Spannung und Begeisterung den einzelnen Fällen nachgegangen. Abwechselnd haben sie sich ihre Fallkarten vorgelesen und die Lösungen auf dem Wimmelbild-Plan verfolgt. Auch bei diesem Spiel konnte beobachtet werden, wie sie als Team gemeinsam agierten und ihre eigenen Lösungswege finden konnten.
Die Spiele-AG hat den Schülern ermöglicht, neue Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen und pflegen. Des Weiteren konnte beobachtete werden, dass die Schüler sich in ihrer Konfliktfähigkeit verbessern konnten. In Spielsituationen kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen, in denen Kinder lernen ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern, diese vertreten und durchsetzten oder lernen sie zurückzustellen. Sie lernen mit Niederlagen besser umzugehen und ihre Gefühle mitzuteilen. Durch die regelmäßig, stattfindende Spiele-AG konnten die Schüler sich darin üben ihre Konflikte durch Kommunikation zu lösen. Sie konnten Strategien entwickeln argumentativ ihre Wünsche und Bedürfnisse durchzusetzen. Sie lernen im Spiel miteinander zu spielen, statt gegeneinander zu konkurrieren und fördern so ihre Teamfähigkeit.
Valerie Palzer
Berufsbegleitende Erzieherin