Gefördert: Eichendorffschule Kelkheim

Das Projekt „Spielend Grenzen überwinden“ an der Eichendorffschule in Kelkheim hat eindrucksvoll gezeigt, wie gemeinsames Spielen (von Brettspielen) dazu beitragen kann, Barrieren zwischen Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichem sprachlichen und kulturellen Hintergrund abzubauen. Ziel des Projekts war bzw. ist es, Schülerinnen und Schüler aus der Intensivklasse, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben und noch über geringe Deutschkenntnisse verfügen, mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern aus den regulären Klassen zusammenzubringen. Durch regelmäßige Spieltreffen sollte eine Umgebung geschaffen werden, in der sich die Schülerinnen und Schüler begegnen, austauschen und miteinander lernen können.

Von Beginn an stand dabei die Idee im Mittelpunkt, dass Brettspiele eine gemeinsame Sprache schaffen, die unabhängig von Herkunft oder Vorkenntnissen funktioniert. Die Auswahl der Spiele, darunter „Just One“, „MicroMacro: Crime City“, „Pictures“ und „Concept“, wurde gezielt so getroffen, dass sie kooperative und kommunikative Elemente betonen. In der Anfangsphase des Projekts konnten die Schülerinnen und Schüler der Intensivklasse erste sprachliche Hürden überwinden. Der spielerische Rahmen nahm ihnen die Hemmungen und ermutigte sie, sich aktiv auf Deutsch auszudrücken. Ohne den Druck einer klassischen Lernsituation lernten sie neue Wörter, verbesserten ihre Sprachfähigkeiten und gewannen zunehmend Selbstvertrauen, um sich auch außerhalb der Spielrunden verstärkt auf Deutsch zu unterhalten. Neben der sprachlichen Entwicklung haben die Schülerinnen und Schüler wichtige soziale und kognitive Fähigkeiten gestärkt. Sie haben gelernt, Regeln zu verstehen, Strategien zu entwickeln und in Teams zu arbeiten. Einige haben auch Verantwortung übernommen, indem sie Spiele erklärten oder Spielrunden mit den Schülerinnen und Schülern aus der regulären Klassen moderierten.

Verbrecherjagd in Kelkheim

Das abschließende große Spielevent mit der Schulgemeinde, das ursprünglich als Höhepunkt des Projekts geplant war, konnte bisher noch nicht umgesetzt werden. Die Koordination der regelmäßigen Treffen hat mehr Zeit in Anspruch genommen als erwartet, da der organisatorische Aufwand für die Terminplanung und die Einbindung aller Beteiligten höher war als zunächst angenommen. Um dennoch eine breite Beteiligung der gesamten Schulgemeinde zu ermöglichen, wird das Event nun in der kommenden Projektwoche aufgegriffen. Ziel ist es, die während des Projekts gesammelten Erfahrungen und die erlernten Spiele einem größeren Kreis der Schulgemeinde zugänglich zu machen. So erhalten auch weitere Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte die Möglichkeit, das integrative Potenzial des gemeinsamen Spielens selbst zu erleben und weiter in den Schulalltag zu überführen. Trotz dieser zeitlichen Verschiebung zeigt das Projekt bereits jetzt nachhaltige Erfolge: Die Schülerinnen und Schüler haben das Konzept mit großem Engagement angenommen und sich aktiv eingebracht. Es ist deutlich zu sehen, dass gemeinsames Spielen nicht nur eine Freizeitbeschäftigung ist, sondern auch ein wirkungsvolles Mittel zur Förderung von Sprachentwicklung, sozialem Miteinander und interkulturellem Verständnis darstellt.

Ina Schindler und Julia Vogel,
Lehrkräfte an der Eichendorffschule, Kelkheim

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