Suche
Suche Menü

Gefördert: Café International @ BOJE in Mühlhausen

Gefördert: Café International @ BOJE in Mühlhausen

Kurzdarstellung des Jugendprojekts Boje

Das Jugendprojekt Boje ist ein ökumenisches Projekt unter Federführung des Evangelischen Kirchenkreis Mühlhausen. Es existiert seit April 2002. Folgende gleichwertige, teilweise ineinander greifende Bereiche bestimmen die Arbeit der Boje:

  • Offener Treff „Kaffeebohne“
  • Streetwork- und Beratungsbereich
  • Projektarbeit mit jungen Menschen bis 27 Jahren, beiderlei Geschlechtes, jeder Nationalität und Konfession.


Der besondere Schwerpunkt der Brennpunktarbeit liegt dabei auf der Zielgruppe der 8- bis 18-jährigen Kinder und Jugendlichen im Einzugsgebiet „Bahnhofsviertel“ (einem Sozialraum mit sehr vielfältigen sozialen Problemlagen) die sich in schwierigen Lebenslagen befinden. Im Leben unserer Besucher spielen Arbeitslosigkeit, Armut, emotionale Vernachlässigung, Gewalt in Familie und Peer Group und Drogenerfahrungen eine große Rolle. Viele scheinbar selbstverständliche Bildungsschritte haben diese Kinder und Jugendliche nicht gemacht. Es sind die sozial Schwächsten in der Gesellschaft, denen unsere Aufmerksamkeit gilt. Die Kinder und Jugendliche stehen im Mittelpunkt. Wir arbeiten ressourcenorientiert.

  • Gewaltprävention
  • Partizipation der Kinder und Jugendlichen
  • Integration und Bindung von Jugendlichen, die in unserem Haus gemeinnützige Arbeit verrichten
  • Stärkung der Kinder und Jugendlichen
  • Aufbauen einer tragfähigen, vertrauensvollen Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen Methoden:
    • Vernetzung mit anderen Anbietern von sozialpädagogischen Hilfen/ Vernetzung mit therapeutischen Einrichtungen
    • Einzelfallhilfe/ soziale Gruppenarbeit
    • Projektarbeit
    • Umweltpädagogik (Erlebnispädagogik in der Natur)
    • Erlebnispädagogik
    • Ernährungspädagogik

Unser Projekt „Café International @ BOJE“

Seit Januar 2016 existiert über unseren gemeinsamen Arbeitgeber, den Evangelischen Kirchenkreis Mühlhausen und im Rahmen des Projektes „ThINKA“ das „Café International“. Besucher dieses Cafés sind Geflüchtete, Asylsuchende und Migranten, aber auch Menschen des Sozialraums „Bahnhofsviertel“. In dem Café gibt es zwar Spielmöglichkeiten für Kinder, diese beschränken sich jedoch auf ausrangierte Kuscheltiere und einige Bücher. Meist kommen dann die Kinder und Jugendlichen, deren Eltern das Café besuchen, zu uns in die Boje und verbringen ihre Freizeit bei uns.

Ab Januar kommen zusätzlich Jugendliche mit Migrationshintergrund zu uns: die Sozialarbeiter der Regelschulen haben mit uns eine Vereinbarung getroffen, immer Dienstags Schüler mit Migrationshintergrund in der Boje zu empfangen und speziell für sie integrative und inklusive Nachmittage zu gestalten. Hinzu kommt, dass unsere Stammbesucher – Kinder aus armen Familien mit multiplen Problemlagen – weiter zu uns kommen und intensive Unterstützung im sozialen Miteinander benötigen.

Aus diesen Gründen beabsichtigten wir, wir unsere Spielesammlung noch einmal etwas aufstocken, um der neuen Situation gerecht werden zu können. Dabei legten wir wie immer Wert auf:

  • Niedrigschwelligen Zugang
  • Ein Miteinander, welches sich durch gemeinsames Spielen festigt
  • Abbau von Vorurteilen
  • Erlernen der deutschen Sprache
  • Gemeinsam Lachen und Spaß haben

Die beantragte Summe belief sich auf 600 €. Nachdem wir die Förderzusage erhalten hatten, kauften wir Spiele verschiedener Kategorien: von kooperativ bis aktiv war alles dabei. Jeden Dienstag und Donnerstag gab es nun feste „Spielzeiten“ im Rahmen der Nachmittagsgestaltung. Auch mittwochs und freitags wurde gespielt, an diesen Tagen wird aber traditionell auch gekocht, so dass die Zeit nicht sehr intensiv genutzt werden konnte. An den Samstagen ließen wir planmäßig viel Freiheit, spielten aber auch da regelmäßig auf Wunsch der Kinder.

Unsere Besucherzahlen bewegen sich zwischen 10 Kindern am Tag bis hin zu 40 Kindern am Tag. Dies ist ganz unterschiedlich – je nach Wetterlage und Jahreszeit. Wir stellten fest, dass viele Kinder Schwierigkeiten hatten, sich mit den Spielregeln auseinanderzusetzen, so dass wir im Team alle Spiele im Voraus probierten und sie dann den Kindern erklärten. Durch das gemeinsame Spiel mit den Kindern deutscher Herkunft und den geflüchteten Kindern erlangten wir neue Zugänge zu beiden Gruppen, teilweise über die Inhalte der Spiele durch Kooperation nonverbal aber auch durch Wettbewerb – viele unserer Besucher scheitern oft daran, nicht verlieren zu können – oder einfach nur Spaß!

Judith Vockrodt-Reich Projektleitung BOJE