Suche
Suche Menü

Gefördert: Bartholomäusschule

Gefördert: Bartholomäusschule

Die Bartholomäusschule ist eine Schule für alle. Bei uns werden die Schülerinnen und Schüler in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen (JüLs) der Klassen 1 bis 4 unterrichtet. In jeder JüL lernen Kinder unterschiedlicher Altersstufen und Lernniveaus sowie Kinder mit festgestelltem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf gemeinsam. Unser inklusives Unterrichtskonzept beinhaltet, dass sich die Kinder gegenseitig unterstützen, sodass sie in vielfältigen Unterrichtssettings und Sozialformen arbeiten können, beispielsweise in Einzel-,
Partner- oder Gruppenarbeit. So können die Kinder voneinander lernen und in ihrer Rolle als Vorbild für andere wachsen.

Zu diesem Ansatz gehört auch das Spielen als wesentlicher Teil des Lernens. Wie können Kinder spielerisch lernen bzw. wie lässt sich lernen und spielen zusammenbringen? In Zeiten vermehrter Nutzung digitaler Medien, die oftmals alleine oder online mit unbekannten Partner gespielt werden, ist es uns ein Anliegen das „reale“ Spielen mit Materialien zum „Begreifen“ sowie echten Partnern wieder mehr in den Fokus der Kinder, aber auch der Eltern zu rücken. Dies geschieht u.a., indem das Interesse der Kinder vor Ort an konkreten Spielen geweckt, dieses Thema aber auch im Rahmen der schulischen Medienerziehung mit Kindern und Eltern in den Blick genommen wird.

Burg auf dem Tisch: „Carcassonne“

Aus diesem Grunde hat die Schule das Projekt „Spielen verbindet“ ins Leben gerufen. Es fußt auf dem Gedanken, das gemeinsame Spielen mehr in die Schule zu holen und dessen Wert sowohl für die gesamte Persönlichkeitsentwicklung, insbesondere auch der sozialen Kompetenzen, in den Blick zu nehmen. Nach den Bewilligung des Projektes wurden die Spiele, die zuvor das Schülerparlament in Absprache mit den Klassenräten zur Anschaffung vorgeschlagen hatte, im örtlichen Handel erworben. Hierbei mussten leichte Anpassungen gemacht werden, da einige Spiele nicht lieferbar bzw. deren Preise gestiegen waren. Sehr hervorheben muss man hier die gute Kooperation mit dem lokalen Spielwarengeschäft, das uns nicht nur gut beraten, sondern der Schule darüber hinaus auch einen ordentlichen Rabatt gewährt hat, um alle Spiele anschaffen zu können.

Im nächsten Schritt wurden in einer Spiele AG interessierte Kinder zu sogenannten SpieleexpertInnen ausgebildet, die den übrigen Kindern bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite standen. Für die Dauer von jeweils zwei bis drei Monaten haben sich dann drei Gruppen von Kindern gefunden, die Lust am gemeinsamen Spielen in der Spiele AG (neu) für sich entdecken konnten.

Die Spiele konnten über den Rahmen der AG hinaus von allen Klassen jederzeit zum gemeinsamen Spielen ausgeliehen werden. Die SpieleexpertInnen haben die Ausleihe in Rücksprache mit den Klassenlehrerinnen eigenverantwortlich organisiert und eine Liste geführt, um die Verfügbarkeit der einzelnen Spiele nachhalten zu können. Dies wurden von den Klassen unterschiedlich stark angenommen. Als Schule, die in ihrem Ortsteil verwurzelt ist, haben wir dies zudem zum Anlass genommen, unsere guten Kooperationen mit den nahegelegenen Kindergärten und weiterführenden Schulen zu verstärken. So gab es bei gegenseitigen Besuchen von Kinder-/Schülergruppen gemeinsame Brettspielzeit. Die Kinder stellten sich hier gegenseitig neue Spiele vor, die im Anschluss gemeinsam gespielt wurden. Dies diente nicht zuletzt auch dazu, die Übergänge der Kinder vom Kindergarten in die Grundschule bzw. die von dort in die weiterführende Schule gut zu begleiten und das jeweilige Umfeld und die dort agierenden Personen bereits kennen zu lernen.
Aufgrund einer veränderten Pausenstruktur gibt es mittlerweile zusätzlich die Möglichkeit in einer der Pausen Brettspiele zu spielen.

„Qwirkle“ unter Beobachtung

Die Kooperation mit dem ortsansässigen Seniorenheim steht aufgrund vielfältiger anderer Herausforderungen noch aus. Aber es ist durchaus denkbar, dass mit der Fortsetzung der Spiele AG zukünftig auch die ausgebildeten SpielexpertInnen und weitere Kinder im Seniorenheim spielen werden. Darüber hinaus besteht weiterhin die Möglichkeit über die ortsansässige Bücherei einen externen Spielexperten, in die Schule einzuladen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich lohnt, das Spielen mit Brett- und Kartenspielen auch in Schule mehr in den Fokus zu rücken. Spielen stärkt nicht nur die Gemeinschaft, es wirkt sich auch positiv auf die soziale und emotionale Entwicklung jedes einzelnen Kindes aus. Es trägt zur kognitiven Entwicklung bei und fördert die Kreativität. Viele Elemente des Projektes werden auch im kommenden Schuljahr fortgesetzt, optimiert und ggf. ausgeweitet werden. Klar gezeigt hat sich aber auch, dass es neben den Kindern erwachsene Menschen im System Schule braucht, denen das Spielen wichtig ist und die dieses immer wieder initiieren und vor allem auch im Alltag koordinieren.