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Gefördert: Albert-Einstein-Schule

Gefördert: Albert-Einstein-Schule in Frechen

Das Spieleprojekt für das wir eine Förderung erhalten haben, findet an der Albert-Einstein-Schule, eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, im „BaseCamp“ statt. Die Schule in Frechen wird von ca. 140 Schüler:innen besucht. Einigen Schüler:innen fällt das Einhalten von Regeln, Absprachen und Vereinbarungen schwer, andere haben traumatische Erlebnisse oder Erlebnisse im Bereich des Mobbings erfahren. Zudem besuchen einige Schüler:innen im Autismusspektrum die Schule. Um all den Anforderungen gerecht zu werden, benötigt es klare Strukturen bis hin zu Schutz- und Schonräumen.

Das Basecamp ist ein sanktionsfreier Schutzraum, in dem vor allem der Beziehungsaufbau im Vordergrund steht. Schüler:innen können zeitweise oder auch regelmäßig im Zeitraum zwischen der 2. und 5. Stunde das BaseCamp in Anspruch nehmen.

Carolin Hartlieb und Daniel Steh sowie das Team der Albert Einstein Schule in Frechen haben sich konzeptionell überlegt, wie man Schülerinnen einen Ort bieten, wo es primär darum geht, sich wohl zu fühlen, Kraft zu tanken, über Probleme reden zu können, gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen. Dieser Raum bietet eine Auszeit, bevor es wieder auf den Weg zum „Gipfel“, sprich Unterricht und Schulabschluss geht. Die Idee dahinter: Schüler:innen müssen jeden Tag auf eine „Wanderung“ gehen – die Schule – also der Weg über den Unterricht zum Schulabschluss als „Gipfel“. Wenn aber der „Gipfel hinter Wolken“, also der Schulbesuch durch andere Probleme erschwert wird, der Schulabschluss gerade nicht das Ziel ist und zunächst grundlegende Bedürfnisse zu bearbeiten sind – würde man als Bergsteiger auch zunächst ein Basislager aufsuchen und abwarten und Kraft sammeln. Das BaseCamp ist dieses Basislager, in dem man ankommen kann, Beziehung knüpfen, Kraft und positive Erfahrungen sammelt und Wege zum Ziel erarbeitet.

Auftanken im BaseCamp

Im BaseCamp können die Schüler:innen zeitweise oder auch regelmäßig eine kurze Auszeit vom Unterricht nehmen. Zum genannten Krafttanken oder auch zur Belohnung. Wenn sie in das BaseCamp kommen, schätzen sie ihre derzeitige Stimmung und Verfassung auf einer Skala von 1-10 ein und am Ende der Zeit sollte die erneute Einschätzung deutlich positiver ausfallen.
Hierfür können sie zwischen verschiedenen Angeboten wählen: Spielen, Ausruhen, Reden, Werken oder Hilfe bei ihren Aufgaben. Insbesondere der ansprechend gestaltete Raum und die Zeit ermöglichen es, mit Schüler:innen unterschiedlichste Spiele – begonnen bei Smartgames als Einzelspieler:in über Klassiker bis hin zu Gruppenspiele für bis zu 10Schüler:innen – zu spielen. Denn Spiele ermöglichen die Anbahnung regelkonformen Verhaltens, soziales Miteinander und Ehrgeiz, ein Ziel zu erreichen, zu erarbeiten. Daher entstand die Idee, neben den genannten Angeboten, einen speziellen Karten- und Brettspiel Tag einzuführen.

Leider fehlten für die Umsetzung dieser Idee noch viele Spiele, weswegen sich das BaseCamp für das Förderprogramm des „Spiel des Jahres e.V.“ beworben hat. Da die Schüler:innen im BaseCamp frei wählen können, ob sie Spielen oder Werken oder was ganz anderes machen wollen, wurde mit der Projektbewerbung der Freitag zum „Brettspiele-Tag“ festgelegt.

BaseCamp: Die Spieleauswahl

Nachdem das Projekt „Brettspiele-Tag“ den Zuschlag bekommen hat, wurde gemeinsam mit den Schüler:innen überlegt, welche Spiele angeschafft werden könnten. Eigene Erfahrungen aus den Familien waren dabei ausschlaggebend, sowie Empfehlungen der Kolleginnen und Kollegen.

In der Buch- und Spielehandlung im Ort wurden dann die ausgewählten Spiele, sowie weitere Empfehlungen angeschafft. Zudem spendete die Mayrische Buchhandlung noch einige Spiele, da sie die Idee hinter der Aktion unterstützungswürdig fanden. Die Spiele wurden in den Fundus des BaseCamps aufgenommen und können nun täglich gespielt werden – alleine, zu zweit oder in Gruppen. Oftmals fragen auch Klassen an, ob sie sich aus dem Fundus Spiele für die Klasse ausleihen können.

Seitdem ist der Freitag Brettspiel-Tag und die Schüler:innen genießen manchmal 30-60 Minuten eine völlig andere Schulzeit als die bekannte Unterrichtszeit. Sie spielen alleine, zu zweit oder auch in Gruppen, lernen neue Spiele kennen und bringen oft Tipps für neue Spiele mit.