In „Cities“(von Phil Walker-Harding und Steve Finn bei Kosmos) planen wir den Neubau eines Stadtviertels. Dafür legen wir Stadtfelder in einem drei mal drei Raster aus, bauen Gebäude unterschiedlicher Höhe, platzieren Plättchen und nehmen uns Auftragskarten. Jede/r Spieler/in hat am Ende sein eigenes individuell gestaltetes Stadtviertel vor sich.
„Cities“ ist ein typisches Worker-Placement Spiel bei dem wir unsere Arbeiter in eine der vier möglichen Reihen einsetzen um dort Auftragskarten, Stadtfelder, Plättchen oder Gebäudeteile zu erhalten. Im Laufe einer Runde setzt beim Spiel zu dritt oder zu viert jeder:r eine Spielfigur in jede dieser Reihen, im Spiel zu zweit jeder:r zwei Spielfiguren.

Dabei gilt, dass ich die anderen gut im Blick behalten muss um abzuschätzen, wo ich meine Spielfigur eher einsetze. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Feld – bis ich wieder dran bin – bereits belegt wurde. Dadurch bin ich stets in das Spielgeschehen involviert und muss die Aktionen meiner Mitspieler:innen im Auge behalten. Ich schwanke zwischen Hoffen und Bangen.
Ist die Auslage für mich eventuell nicht so interessant, kann ich auch auf das Glück hoffen. Denn in jeder Reihe gibt es ein verdecktes Spielelement. Oder ich kann Gebäudeteile zufällig aus dem Beutel ziehen. So kommt noch eine Glückskomponente mit ins Spiel.

Nach und nach entsteht im Spielverlauf vor mir mein eigenes Stadtviertel. Ich fühle mich wie ein kleiner Stadtplaner und hoffe, dass mein Plan am Ende aufgeht. Werde ich die mir fehlenden Gebäudeteile noch bekommen ? Wie gut kann ich meine Park- und Wasserflächen noch mit Plättchen bestücken ?
Dazu gibt es auf dem ausliegenden Stadtentwicklungsplan gibt drei unterschiedliche Bauvorschläge. Hier gilt: wer diese schneller erfüllt, bekommt mehr Punkte. So bietet „Cities“ außerdem noch einen spannendes Wettrennen, bei dem die jeweiligen Aufgaben thematisch zu der entsprechenden Stadt passen.

Es fühlt sich schon ein wenig so an, als ob ich beispielsweise ein kleines Stück Venedig mit dem Canal Grande auf meinem Wohnzimmertisch entstehen lasse.
Die einzelnen Partien verlaufen flexibel und abwechslungsreich: im Spielverlauf bekomme ich über die Auftragskarten immer wieder weitere Möglichkeiten, um am Spielende zu punkten. Gegebenenfalls muss ich meine Strategie anpassen. Daher fühle ich mich stets gefordert.
„Cities“ hat übersichtliche Regeln, eine gut austarierte Spielzeit und bietet in jeder Partie interessante Entscheidungsmöglichkeiten.
Michaela Poignée
