Brettspiele können uns mit einfachen Mitteln wie Würfeln, Karten und Plättchen an andere Orte transportieren. Ob zu hungrigen Drachen, in den Weltraum oder wie in „Die Nadel im Heuhaufen“ (Thomas Sellner bei Schmidt) auf den Bauernhof. Ja ja, auf den ersten Blick wirkt dieser dritte Ort vielleicht weniger aufregend als die ersten beiden. Aber wenn man innerhalb weniger Minuten von ein paar Karten, die einen Heuhaufen darstellenden, in den Bann gezogen wurde – dann kann der Bauernhof schnell mit Fantasiewelten mithalten.
Was passiert in diesem Heuhaufen?
Der Name des Spiels verrät alles – wir suchen eine Nadel. Der niedlichen Spielgeschichte nach hat Harry Hamster ein Loch in seinem Futterbeutel und verstreut seine mühsam gesammelten Früchte, Körner und Karotten im Stroh. Um dieses Loch zu flicken, sucht er nun die Nadel, die ungünstigerweise im Heuhaufen gelandet ist. Und zu allem Überfluss tauchen auch noch hungrige Tiere auf, die sein Futter wegfressen.
Und so gehen die Kinder auf die Suche. Am Zug ziehen sie entweder Karten vom Stapel und werfen diese hoch in die Luft, um sie so umzudrehen. Oder sie gehen mit der Karten-Heugabel ans Werk und versuchen, die Strohkarten am Tisch aufzudecken.
Greifbare Suche
Gefundene Tiere dürfen die Spieler:innen behalten, diese geben am Ende einen Punkt. Mit entdeckter Nahrung können sie den Mitspieler:innen deren Tiere wieder weglocken. Aber nur so lange, bis jemand die Nadel findet. Dann gibt es noch eine letzte Runde, in der man noch das ein oder andere Tier ergattern kann oder man findet mit etwas Glück sogar einen Magnet und stiehlt die Nadel.
„Die Nadel im Heuhaufen“ ist ein großer Spaß. Die wachsende Kartenauslage macht die Suche im Stroh sofort greifbar. Kombiniert mit den ungewöhnlichen Geschicklichkeitsaufgaben, die nicht nur witzig sind, sondern auch thematisch die Suche in einem tatsächlichen Heuhaufen so schön abbilden, schafft „Die Nadel im Heuhaufen“ mit wenig Material großartige Spielmomente voller Spannung.
Johanna France