Gefördert: FamilienAnlauf e.V. in Berlin
Das Projekt „Brett-Spiele-Nachmittag für Familien“ wurde im Familienzentrum mit dem Ziel ins Leben gerufen, Familien eine niederschwellige Möglichkeit der gemeinsamen Freizeitgestaltung zu bieten, die den familiären Zusammenhalt stärkt, interkulturellen Austausch fördert und die soziale sowie emotionale Entwicklung der Kinder unterstützt. Insbesondere im Fokus stand die Aktivierung der Eltern, sich aktiv und geduldig auf das gemeinsame Spiel mit ihren Kindern einzulassen – eine Herausforderung, die in unserer Zielgruppe häufig anzutreffen ist.
Der Spiele-Nachmittag fand an insgesamt fünf Terminen statt. Zu Beginn waren zwei Familien anwesend – vier Erwachsene und vier Kinder. Mit jedem weiteren Treffen wuchs die Teilnehmerzahl kontinuierlich an. Am letzten Termin nahmen insgesamt zehn Erwachsene und elf Kinder teil.
Eine besondere Unterstützung waren zwei engagierte Schülerinnen, die wir gegen eine kleine Aufwandsentschädigung für das Projekt gewinnen konnten. Ihre Aufgabe bestand darin, die Spiele kindgerecht anzuleiten und als neutrale Vermittlerinnen zwischen Eltern und Kindern zu fungieren – stets ohne belehrenden Ton. Ihr niedrigschwelliger, unterstützender Umgang hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich auch weniger spielerfahrene Eltern wohlfühlten und aktiv einbringen konnten.
Die Atmosphäre bei den Spielnachmittagen war geprägt von Freude, Neugier und zunehmender Offenheit. Familien unterschiedlichster kultureller Herkunft kamen miteinander ins Gespräch, und es entstanden neue Bekanntschaften, die inzwischen auch über das Projekt hinaus zu gegenseitiger Unterstützung geführt haben.
Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass einige der Kinder begonnen haben, die im Projekt kennengelernten Spiele auch in anderen offenen Nachmittagsangeboten selbstständig einzubringen. Dies zeigt, dass das gemeinsame Spiel nachhaltig positiv gewirkt hat.
Für Kinder, insbesondere Vorschulkinder, waren die Spielnachmittage eine wertvolle Übung in Konzentration, im Aushalten von Frustration sowie im Verständnis und Einhalten von Regeln. Auch für die Eltern eröffnete das Spiel neue Perspektiven: Sie erlebten, wie herausfordernd es für ihre Kinder sein kann, sich über längere Zeit zu konzentrieren, sich in Gruppen einzubringen oder sich angemessen durchzusetzen. Gleichzeitig wurde ihnen bewusst, an welchen Stellen ihre Kinder noch gezielte Unterstützung brauchen.
Ein großer Vorteil waren die eingesetzten Brettspiele mit einfachen, schnell verständlichen Regeln. Diese halfen, Sprachbarrieren zu überwinden und gaben allen Teilnehmenden – unabhängig von Herkunft oder Sprachkenntnissen – die Möglichkeit, auf Augenhöhe miteinander zu agieren. Das gemeinsame Spiel am Tisch förderte nicht nur die Kommunikation, sondern auch wichtige soziale Kompetenzen wie Respekt, emotionale Selbstregulation und den fairen Umgang mit anderen.
Aus dem Projekt heraus ist zudem ein neuer Bedarf entstanden: Viele Familien äußerten den Wunsch, auch zu Hause weiterzuspielen. Um diesem Wunsch gerecht zu werden, bietet das Familienzentrum nun die Möglichkeit, ausgewählte Brettspiele auszuleihen. Die Familien nehmen dieses Angebot bereits aktiv in Anspruch. So kann das gemeinsame Spielen auch außerhalb des Zentrums fortgeführt werden, was den Lerneffekt und die Bindung innerhalb der Familie zusätzlich stärkt.
Das Projekt war aus Sicht des Familienzentrums ein voller Erfolg. Der Spiele-Nachmittag wurde von den Familien sehr gut angenommen, die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Besonders erfreulich ist, dass der Wunsch aus der Elternschaft geäußert wurde, das Angebot regelmäßig fortzuführen.
Auf dieser Basis ist geplant, den „Brett-Spiele-Nachmittag für Familien“ künftig monatlich als festes Angebot im Familienzentrum zu etablieren. Fachkräfte sehen darin ein wertvolles Instrument zur Stärkung der Eltern-Kind-Bindung, zur Förderung kindlicher Kompetenzen und zur Förderung interkultureller Begegnung.
