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Skript

Skript

SKRIPT von Henri Sala – der Titel schon lässt dies vermuten – gehört zur traditionsreichen Gattung der Wort- und Sprachspiele, die sich durch eine ungebrochene Vitalität auszeichnet. Jedes Jahr warten Verlage mit Neuerscheinungen auf, die sich inhaltlich wenig von ihren Vorläufern unterscheiden und sich auch äußerlich stark gleichen. SKRIPT macht – wie VOKABO, das 1982 auf der Bestenliste zu finden ist – eine Ausnahme: Es ist kein reines Buchstabenspiel in der Art von SCRABBLE; hier geht es darum, die Worte, die sich die Gegenspieler ausgedacht haben, herauszufinden.

Zu Beginn des Spiels sucht jeder Spieler ein Wort und notiert sich aus einem Lexikon die entsprechende Definition. Mit Hilfe von Karten, die auf dem Spielplan ausgelegt worden sind, versucht nun jeder, sich an die Worte der Mitspieler heranzutasten. In einem Fall kann man sich von einem Mitspieler den Wortanfang erfragen, in einem anderen das Wortende. Die Karte „Definition“ liefert eine Beschreibung des gesuchten Wortes, während die Karte „Seite“ einem die Möglichkeit gibt, ein Lesezeichen in das Lexikon zu stecken, um so zu erfahren, ob sich das gesuchte Wort vor oder hinter dem Lesezeichen befindet. Wer will, kann anstelle eines Zuges auf dem Spielplan im Lexikon blättern und nach den Worten der Mitspieler suchen.

SKRIPT hebt sich durch seine originelle, klare und eindeutige Gestaltung von den meisten übrigen Wort- und Sprachspielen deutlich ab. Der Designer, dessen Name leider unbekannt ist, arbeitet mit Schriften in verschiedenen Graden als dem einzigen Gestaltungselement. Äußerst konsequent verwendet er es von der Verpackung bis hin zum gesamten Spielmaterial. Unterstützt wird diese einheitliche Aussage durch eine sparsame Farbgebung. Wie es der Farbphilosophie der Druck- und Schriftgraphik entspricht, beschränkt sich SKRIPT auf die Farben Rot und Schwarz. Diese Gestaltung verleiht SKRIPT ein sehr modernes Erscheinungsbild und den Hauch von Exklusivität. Den Sonderpreis Schönes Spiel hat SKRIPT auch deshalb zu Recht erhalten, weil hier die Gestaltung und der Spielinhalt eine Einheit bilden. Die Gestaltung wirkt nicht aufgesetzt, sondern setzt optisch um, womit gespielt wird, nämlich Schrift und Sprache. Diese Einheit findet sich leider selten.