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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Bereits die Ankündigung, Reiner Knizia, einer der führenden Spielautoren, würde ein Spiel namens DER HERR DER RINGE entwickeln, hatte die Szene elektrisiert. Die Skeptiker waren gleich zur Stelle: „Lässt sich der Kampf der Hobbits gegen Sauron spielerisch umsetzen?“ fragten sie. Und sie prophezeiten im gleichen Atemzug, dass ein Spiel, und sollte es noch so gut sein, nie an das Vorbild, J.R.R. Tolkiens Trilogie „Der Herr der Ringe“, immerhin ein Stück Weltliteratur, heranreichen würde. Nun liegt DER HERR DER RINGE als Spiel vor, ein Spiel, wie es selten auf den Markt kommt, mit üppiger Ausstattung und mehreren Spielplänen, phantasieanregender Gestaltung und einem Spielverlauf, der die Teilnehmenden vom Start im lieblichen Auenland bis zum Finale im schattendrohenden Mordor führt. Mit dem Grafiker John Howe ist dabei der wohl bekannteste Künstler zu J.R.R. Tolkiens Welt „Mittelerde“ verpflichtet worden. Reiner Knizia hat sich für DER HERR DER RINGE ein einzigartiges kooperatives Spielsystem ausgedacht, bei dem alle gemeinsam gegen das Böse kämpfen. Durch das Aufdecken von Aktionskarten geraten die Spieler in vielerlei Herausforderungen und müssen immer wieder gemeinsam entscheiden, wie sie darauf reagieren. Jeder sammelt individuell Lebensplättchen, Abwehrschilde und Sonderkarten, mit denen Hindernisse überwunden und Gefahren abgewendet werden können, sowohl für sich selbst als auch für die Mitspieler. Egoistisches Verhalten schadet der Gruppe, ohne gegenseitiges Aushelfen endet das Abenteuer relativ schnell in der Katastrophe. Allerdings muss man sich auch um das eigene Wohl kümmern, damit die Gruppe nicht durch das vorzeitige Ausscheiden einzelner Mitglieder geschwächt wird.

Mit dem DER HERR DER RINGE verleiht Reiner Knizia der Idee des kooperativen Spiels, das namentlich in Kreisen eingefleischter Spieler keinen guten Ruf besitzt, wertvolle neue Impulse. Vor allem demonstriert er, dass Spiele, in denen das Miteinander wichtiger ist als das Gegeneinander, nicht langweilig sein müssen. „Schaffen wir es? Oder werden wir von Sauron besiegt?“ Solche Fragen verursachen ein stetes Kribbeln und Mitfiebern, was immer den Beweis für eine hohe Qualität der Spielidee und ihrer Umsetzung darstellt.

DER HERR DER RINGE lebt nebst dieser Spannung wesentlich auch von der Stimmung, die Kenner der literarischen Vorlage durchaus als tolkienhaft empfinden. In den Rollen der Hobbits Frodo, Sam, Pippin, Merry und Dick müssen die Spielerinnen und Spieler beweisen, dass sie den Gefahren von Moria, Helms Klamm, Kankras Lauer und Mordor gewachsen sind. Aus dem Roman vertraute Gestalten tauchen auf, so Legolas, Gimli, der weise Zauberer Gandalf, Galadriel oder Gollum. Gerade die genaue Umsetzung der literarischen Vorlage begeistert die Tolkien-Fans über die spielerischen Qualitäten des Spiels hinaus. Jedes Ereignis, das im Spielablauf eintritt, ist einem entsprechenden Abschnitt des Buches zugeordnet. Wird diese Episode noch einmal ins Gedächtnis gebracht oder gar inszeniert, erlebt das Spiel eine Erweiterung in den Bereich Literatur und Erzählung. Die Verbindung von Roman und Spiel ist hier perfekt vollzogen.

DER HERR DER RINGE lebt: Der Kampf des Guten gegen das Böse fasziniert die Menschen immer wieder von neuem. Die große Leistung Reiner Knizias und des Verlags Kosmos besteht darin, dass sie mit ihrem Spiel neben dem Buch und dem Film einen weiteren faszinierenden Zugang zu diesem gewaltigen Thema und damit neue Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit ihm eröffnen. Dafür zeichnet die Jury „Spiel des Jahres“ Autor und Verlag mit dem Sonderpreis Literatur im Spiel aus.